Wann
Donnerstag - 26.03.2020
19:30 - 22:00
Wo
Bellevue Di Monace
Müllerstraße 2 -6
München
Podiumsdiskussion mit Christian Jacob (Journalist, taz), Kristin Pelzer (Ärzte ohne Grenzen) und eine Person von Alarmphone München. Moderation: Matthias Weinzierl (Münchner Flüchtlingsrat).
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Discussion on the civil war and human rights violations against detained refugees in Libya. How do NGOs nevertheless try to support the people on the ground? What would a responsible EU policy look like?
Seit 2011 tobt in Libyen ein Bürgerkrieg. Mittendrin in diesem Chaos aus Gewalt leben fast eine Million Migrant_innen, die vor Krieg und Armut geflohen oder zum Arbeiten nach Libyen gekommen sind. Tausende von ihnen haben auch Europa als Ziel. Doch mit Hilfe der EU setzt die “libysche Einheitsregierung” alles daran, die Schutzsuchenden an der Weiterreise zu hindern und interniert sie in Haftlagern. Dort sind sie schlimmsten Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt: Folter, Vergewaltigung, Versklavung und Hinrichtungen sind an der Tagesordnung. Viele dieser Internierungslager werden von bewaffneten Milizen betrieben, für die das Betreiben solcher Lager ein profitables Geschäft ist.
Dem UNHCR und IOM wird der Zugang zu den Lagern erschwert. Der Krieg und die katastrophalen Bedingungen in den Lagern treibt weitere Migrat_innen zur gefährlichen Überfahrt übers Mittelmeer. Viele Flüchtende ertrinken oder werden von der sogenannten libyschen Küstenwache im Auftrag der EU abgefangen. Alleine 2019 wurden ca. 7000 Bootsflüchtlinge zurück in die libysche Hölle gebracht. Eine Verbesserung der Lage ist nicht in Sicht. Selbst die bei der „Libyen-Konferenz“ Anfang dieses Jahres in Berlin ausgehandelte Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien wird nicht eingehalten. Stattdessen entwickelt sich aus dem Bürgerkrieg ein Stellvertreterkrieg anderer Nationen, die die ökonomische und politische Kontrolle über die Region bekommen wollen.
Gemeinsam mit unseren Gästen wollen wir darüber sprechen, wie NGOs trotzdem versuchen, die Menschen vor Ort zu unterstützen. Was berichten die Aktivist*innen von Alarmphone über die Situation vor Ort, die regelmäßig Hilferufe von in Seenot geratenen Geflüchteten erhalten? Welches Interesse verfolgt die EU bei der Unterstützung der sogenannten libyschen Küstenwache? Und was müsste nach der Libyen-Konferenz in Berlin von politischer Seite aus passieren, um den Bürgerkrieg und die Menschenrechtsverletzungen in den Lagern zu stoppen?
Alarmphone München in Kooperation mit Bellevue di Monaco
Eintritt frei, Reservierungswünsche bitte per Mail an: [email protected].
Einlassvorbehalt: Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.
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