„Vier Beine gut, zwei Beine schlecht“ Zum Zusammenhang von Tierliebe und Menschenhass in der veganen Tierrechtsbewegung. Buchvorstellung mit Mira Landwehr

Wann
Mittwoch - 15.07.2020
19:00 - 21:00

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Der Veganismus hat Probleme: seine Popularität und seine Anhängerinnen. Der rechte Esoteriker Ruediger Dahlke bereichert den Buchmarkt jedes Jahr mit einem neuen veganen „Peace Food“-Kochbuch. Marginalisierte Gruppen sollen ihre Kämpfe hintenanstellen und sich für die Rechte der Tiere einsetzen. Die Relativierung und Instrumentalisierung des Holocaust sind in Diskussionen um die Ethik der Ernährung präsent.

In einer als unübersichtlich und chaotisch wahrgenommenen Umwelt, in der die Einzelnen keine Rolle spielen, scheint für manche Menschen alles, was mit dem nichtssagenden Label „alternativ“ versehen ist, ein erstrebenswertes Mittel der Selbstbestimmung zu sein, das die Rückgewinnung von Kontrolle verspricht. Der bewusst gewählte und individuell gestaltete Konsum mit starker Betonung der Ernährungsweise wird für manche zum ordnenden Korrektiv. Wird Veganismus zur bestimmenden Lebensweise und Weltanschauung, geht mit ihm mitunter ein quasi-religiöser Auserwähltheitsglaube mit der Tendenz zur Sektenbildung einher.

Teile der veganen Tierrechtsbewegung begrüßen Rassistinnen, Ökofaschistinnen und andere Menschenfeindinnen an Infoständen, auf Demonstrationen und als ihre medial wirksamen Fürsprecherinnen – der Schlachtruf lautet: „Hauptsache für die Tiere!“ Mira Landwehr erklärt, warum Tierliebe und Menschenhass so nah beieinander liegen und warum es so schwer ist, mit Leuten in der Szene darüber zu sprechen.

Mira Landwehr studierte Geschichte und Germanistik. Mehrere Jahre bewegte sie sich in der Tierrechtsszene. Sie schreibt für „konkret“, „Jungle World“ und „Neues Deutschland“ und bloggt unter der Adresse aufdemnachttisch.de.

15. Juli 2020 – Beginn: 19.00 Uhr per Livestream – https://youtu.be/C_ptROcToUg

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