Wann
Samstag - 01.06.2019
10:30 - 17:00
Wo
Gewerkschaftshaus München (DGB-Haus)
Schwanthalerstr. 64
München
Der Faire Handel verspricht, die Welt durch Konsum sozial gerechter zu machen. Im Rausch der jährlich zweistelligen Wachstumskurven geraten die politischen und ökonomischen Grundlagen aus dem Blick.
Aber kann man eine bessere Welt wirklich kaufen und kann es einen fairen Kapitalismus geben, wie es der Faire Handel unterstellt? Werden die Welt besser und die Wirtschafts-beziehungen gerechter, wenn viele Menschen „gerecht“ einkaufen? Auch die gewerkschaftsfeindlichen Lidl und Starbucks haben die Vorteile von „Green- und Fairwashing“ erkannt und führen einige wenige Fair Handels Produkte. Dafür werden sie von relevanten Akteuren der Fair-Handels-Szene gefeiert und ausgezeichnet, z.B. von Transfair e.V.
Fairer Handel ist wie faires Wetter: Wünschenswert aber unerreichbar. Das Wetter gehorcht ebenso wie der Kapitalismus nicht den individuellen Wünschen der Akteure Es gibt keine kapitalistische Wirtschaft ohne den Zwang zum Wachstum. Dem kann sich kein Akteur des Fairen Handels entziehen. Deutlich ist auch die Kritik von „Brot für die Welt“, das den Fairen Handel fördert: „Es ist offensichtlich schwer auszuhalten, dass dem Erkennen und Verstehen von (…) Fehl-entwicklungen in den meisten Fällen nicht sofort ein leicht gehbarer Lösungsschritt folgen muss. (…) Man wird sich die Welt nicht gut kaufen können.“
Richtig ist, das Leben einiger Menschen im globalen Süden kann durch den Fairen Handel verbessert werden, was viel ist. Dies greift aber angesichts der globalen Überlebenskrisen zu kurz. Der Faire Handel sollte sich an seine Ursprünge der Kritik des Welthandels erinnern und dessen zerstörerische Dynamik nicht länger ignorieren.
Im Seminar werden Möglichkeiten und Grenzen des Fairen Handels diskutiert.
Referent: Roland Röder, Geschäftsführer Aktion Dritte Welt Saar e.V.
Veranstalter: DGB Bildungswerk Bayern
Anmeldung unter [email protected]
Kategorie Keine Kategorie
Diese Veranstaltung als iCal exportieren.