Wann
Mittwoch - 11.09.2019
19:00 - 23:00
Wo
Barrio Olga Benario
Schlierseestr 21
81451 München
System change – not climate change!
Klimagerechtigkeit im Kapitalismus?
Dürren, Hitzerekorde, abschmelzende Gletscher und brennende Wälder- die Klimakatastrophe verschärft sich. Seit der First World Climate Conference im Jahre 1979 warnt die Wissenschaft vor den Folgen des menschen-gemachten Klimawandels, doch es geschieht fast nichts. Der CO2 – Ausstoß steigt weiter, im Mai wurde in Hawaii die höchste CO2 Konzentration mit 414,7 ppm seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen.
Hört die Politik nicht auf die Wissenschaftler?
Die Bundesregierung hat das 1,5 Grad-Ziel anerkannt und 2016 das Übereinkommen von Paris unterzeichnet. Dennoch werden die Klimaziele verfehlt.
- Gegen den Ausstieg aus der Braunkohle wehren sich RWE, EPH und Co. Die Braunkohle-Verbrennung ermöglicht ihnen, der Großindustrie billigen Strom zu liefern. Die Förderlizenzen stehen als Aktiva in den Bilanzen. Beim Ausstieg wären sie wertlos und die Konzerne müssten Insolvenz anmelden.
- Statt einer radikalen Verkehrswende hin zu öffentlichem Verkehr und fußgänger- und fahrradfahrerfreundlicher Stadt erleben wir E-Tretroller und die Subventionierung des E-PKW. Die Autokonzerne wollen weiter ihre Gewinne machen und die Aktionäre ihre Dividenden einstreichen. Die BMW-Großaktionäre, die Geschwister Susanne Klatten und Stefan Quandt, erhielten diese Jahr über 1000 Millionen € Dividende. Und damit die politischen Rahmenbedingungen stimmen spendeten sie und ihre Mutter von 2002 bis 2018 ca. 3, 5 Millionen € an CDU und FDP.
- Zusätzlich spendeten die Autokonzerne, Chemie- und Metallindustrie großzügig an die Parteien. Die CDU erhielt im Jahr 2017 12,6 Millionen € an Spenden aus der Wirtschaft. Die FDP bekam 4,6 Millionen €, die CSU 4,4 Millionen €, die SPD 3 Millionen € und die Grünen 0,96 Millionen €.
Regelt der Markt alles?
Die Politiker setzen daher – und weil sie an die Markwirtschaft glauben – auf Marktregulation, wie Emissionshandel und CO2-Steuer. Hier werden die Verbraucher belastet, aber
- kann ein Mieter entscheiden, wie seine Wohnung beheizt wird?
- hat der Pendler wirklich die Wahl auf ÖPNV umzusteigen, während 6000 km Geleise von der Bahn abgebaut wurden?
Stattdessen müssen die Subventionen für die fossile Wirtschaft abgeschafft, und der öffentliche Verkehr, regenerative Energie und ökologische Landwirtschaft gefördert werden. Die größten Klimakiller, wie Kohlekraftwerke, die Produktion schwerer und PS-starker PKWs, Kurzstreckenflüge und Kreuzfahrten müssen verboten werden.
Über den Zwang der kapitalistischen Produktionsweise zur weiter zunehmenden Ausbeutung von Mensch und Natur, über die notwendige Vergesellschaftung und die demokratische Kontrolle der Wirtschaft wollen wir mit dir auf dem Jourfix „Ökosozialismus“ diskutieren.
- 11. September: Kann es Klimagerechtigkeit unter kapitalistischen Bedingungen geben – oder sind Profit und Gerechtigkeit unvereinbare Gegensätze?
- 9. Oktober: Nachhaltigkeit und Langfristigkeit – über die Grundzüge einer ökosozialistischen Alternative.
Beteiligt Euch am Klimastreik am 20. September, 12:00Uhr, Königsplatz
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