Wann
Samstag - 13.10.2018
10:00 - 17:30
Wo
Gewerkschaftshaus München (DGB-Haus)
Schwanthalerstr. 64
München
Die Bildungsbestrebungen der Arbeiter und Handwerker in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts können als die Anfänge der organisierten Arbeiterbewegung angesehen werden. Vor dem Hintergrund sich wandelnder gesellschaftlicher Verhältnisse wurde die Frage nach den Aufgaben, Zielen, Inhalten und Methoden der Arbeiterbildung stets intensiv diskutiert.
Das Seminar geht den Entwicklungslinien der Arbeiterbildung von ihrer Entstehung bis zum Ende der Weimarer Republik nach. Wurde die Frühphase der sozialdemokratischen Bildungsarbeit vor allem von den Ideen Wilhelm Liebknechts geprägt, bildeten um die Jahrhundertwende die Richtungskämpfe im Rahmen des Revisionismusstreits den Hintergrund für die Diskussionen um eine sozialistischen Arbeiterbildung. Inhaltlich kreisten die Auseinandersetzungen um die Frage nach dem Verhältnis von kompensatorischer, allgemeiner Bildung und politischer Bildung sozialistischer Färbung. Hinsichtlich der Zielgruppe ging es um das Verhältnis von Massen- und Funktionärs- bzw. Elitebildung. Auch die Frage nach der generellen Bedeutung theoretischer Bildung für die praktischen Kämpfe der Arbeiterklasse wurde kontrovers diskutiert. Mit der Errichtung der Weimarer Republik entwickelten sich die Ansätze in eine integrative Bildungsarbeit einerseits und eine klassenkämpferische politische Schulungsarbeit andererseits weiter auseinander.Vor diesem Hintergrund soll im Seminar auch nach dem Aktualitätsgehalt der Bildungsarbeit in der Arbeiterbewegung bis 1933 gefragt werden.
Referent: Marco Steffen, Pädagoge und Bildungshistoriker
Veranstalter: DGB Bildungswerk Bayern e.V.
Anmeldung an [email protected]
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