Wann
Donnerstag - 21.06.2018
19:00 - 21:00
Wo
Ligsalz8
Ligsalzstr. 8
80339 München
Seit Mitte April wird Nicaragua von einer Welle von Protesten erfasst. Richtete sich der Unmut der Bevölkerung zunächst gegen eine geplante Reform der Rentenkassen, stellen die zahlreichen Demonstrationen und Straßenblockaden heute das Herrschaftssystem des Präsidenten Daniel Ortega und seiner Frau, der Vizekanzlerin, an sich in Frage.
Jahrelang ist es Ortega und der Sandinistischen Partei FSLN gelungen, ihre Herrschaft durch eine Mischung von Klientelismus, Autoritarismus und einer Allianz mit der Unternehmerschaft und der Kirche aufrechtzuerhalten. Die erneute brutale Repression gegen die Demonstranten Mitte April waren jetzt jedoch der Funke, der den über Jahre aufgestauten Unmut in der Bevölkerung in Brand gesteckt hat.
Im Zuge der Proteste kamen bereits jetzt schon mehr als 70 Menschen ums Leben. Ein Dialog zwischen der Regierung und wichtigen gesellschaftlichen Gruppen soll nun dazu dienen, das kleine mittelamerikanische Land zu befrieden. Ob und wie das gelingen könnte ist jedoch nach wie vor unklar.
Rosibel Kreimann aus Nicaragua hat am Lateinamerikainstitut der FU in Berlin promoviert. Bei der Veranstaltung wird sie uns zunächst einen Überblick über die Ereignisse der letzten Wochen sowie deren Ursachen vermitteln. Darüber hinaus soll aber auch darauf eingegangen werden, welche Chancen und Risiken die aktuelle Situation für das Land mit sich bringt. Unterstützt wird sie dabei von der Soziologin Edith Otero Quezada. Geplant ist auch eine Skypeschaltung nach Nicaragua mit der Studentin Enrieth Martínez. Sie ist Teil der Universitären Koordination für Demokratie und Geregechtigkeit.
Im Anschluss des Vortrages wird es ausreichend Zeit für Fragen und Diskussion geben. Dabei soll auch besprochen werden, welche Rolle die internationale Solidarität mit Nicaragua in dieser Situation einnehmen könnte.
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