Wann
Freitag - 13.12.2019
19:00 - 22:00
Wo
Barrio Olga Benario
Schlierseestr 21
81451 München
Eine Veranstaltung mit dem RASH-Aktivisten Smily über Repression und Widerstand, Haltung und Solidarität
Der Repressions-Hammer gegen die G20-Proteste, das Verbot von Linksunten Indymedia, die flächendeckende Verschärfung der Polizeigesetze, Forderungen nach einem Rote-Hilfe-Verbot aus dem Innenministerium, bewaffnete faschistische Untergrundnetzwerke im Militär- und Sicherheitsapparat… Der Staat baut sich auf, um Protest und Widerstand von Links im Keim zu ersticken. Zugleich treten die Widersprüche dieser Ordnung auch hierzulande immer offener zu Tage – und diese Gleichzeitigkeit ist alles andere als ein Zufall. Der Kampf um bezahlbaren Wohnraum, gegen Rassismus, Abschottung und gegen dieUmweltzerstörung von Energiekonzernen auf der einen Seite, Entlassungswellen für die Standortsicherung und eine reaktionäre Mobilisierung von immer größeren Bevölkerungsteilen auf der anderen.
Wenn wir Perspektiven jenseits des Kapitalismus aufmachen wollen, wenn wir die bestehenden Widersprüche im Sinne einer solidarischen und vernünftigen Gesellschaftsordnung lösen wollen, dann werden wir vermehrt mit den Angriffen dieses Staates konfrontiert sein. Wir brauchen Impulse für einen aktiven und politischen Umgang mit Repression, für eine lebendige Auseinandersetzung in der linken Bewegung. Einer, der genau
dafür steht, ist sicherlich der RASH-Aktivist Smily.
In Folge einer Schlägerei mit einigen Großmäulern der rechtsoffenen Skinhead-Grauzone landete Smily im Jahr 2012 für 10 Monate in Untersuchungshaft in Stuttgart-Stammheim. In dieser Zeit zeigte er der Gefängnisverwaltung Zähne und veröffentlichte politische Briefe über die Zustände im Knast, über Protest und Solidarität. Auch im Anschluss blieb er weiter mit einem Fuß hinter Gittern. Weil er sich weigerte auf Deals mit der Staatsanwaltschaft einzugehen und sich weiterhin an antifaschistischer und revolutionärer Politik auf der Straße beteiligte, sollte er weniger als ein Jahr später erneut in Haft gesteckt werden. Er entschied sich anders: Er tauchte ab und ließ sein bisheriges Leben hinter sich. Damit entglitt er dem zermürbenden Räderwerk der Repressionsapparate auf der einen Seite, aber ebenso all den sozialen Bindungen, relativen Sicherheiten und Bequemlichkeiten, die ein Leben in der kapitalistischen Legalität zulässt.
In der Veranstaltung wird Smily von seinen Erfahrungen im Umgang mit Repression berichten. Wie kann der Knast zur politischen Bühne und zum Ort der Solidarität und Politisierung werden? Was bedeutet es, in die Illegalität zu verschwinden, was sind die alltäglichen Herausforderungen und Probleme? Was gibt die nötige Kraft, um durchzuhalten? Welche Rolle spielen FreundInnen, Familie, GenossInnen?…
(VeranstalterIn: Antikapitalistische Linke München)
Kategorie
Diese Veranstaltung als iCal exportieren.