Wann
Samstag - 04.10.2014
20:00 - 23:30
Wo
Glockenbachwerkstatt
Blumenstraße 7
München
Keine Frage, wer elektronische Musik mag kommt in dieser Stadt musikalisch gesehen vermutlich auf seine Kosten. Eine ganze Reihe Clubs bieten ein populaeres und hochwertiges Programm, welches jedoch manchmal die Freude am Experimentieren vermissen laesst. Auch das Ambiente ist gepraegt von Ansichten und Verhaltensweisen, die einem das Wohlfuehlen in den Funky-Woanders-Klein-Registraturen nicht gerade erleichtern.
Abendgestaltung in Clubs hat sehr viel mit Selektion zu tun. Wer nicht einem aeusseren entspricht, das den Anforderungen der „Szene“ gerecht wird, scheitert oft schon an der Tuer. Das faengt bei Alter und Kleidung an und endet bei Hautfarbe oder Muttersprache. Nicht zuletzt werden viele Clubs beherrscht von einem gestelzten Publikum, bei dem es oft darum geht, moeglichst cool, sexy, feminin, maskulin oder wie auch immer zu wirken. Offenheit ist in diesem Kontext relativ, offen wird oft eben nur denen begegnet, die den eigenen Vorstellungen von „angesagt sein“ entsprechen. Zudem bleiben viele Menschen aus finanziellen Gruenden von einem Grossteil des Nachtlebens ausgeschlossen. Gruende fuer hohe Eintritts- und Getraenkepreise sind aber eben nicht nur die vorhandenen oekonomischen Zwaengen der BetreiberInnen. Hohe Preise suggerieren eben auch Exklusivitaet und schliessen (oft als unbequem angesehene) arme Menschen aus.
Auch wenn wir diesen Mechanismen ein Stück weit entgegentreten wollen, heisst das trotzdem nicht, dass wir uns ihnen vollends entziehen koennen. Um unsere entstehenden Kosten zu decken und Moeglichkeiten fuer zukuenftige Projekte zu bekommen, kosten auch unsere Veranstaltungen Eintritt. Ein eventueller monetaerer Gewinn soll allen Beteiligten zu Gute kommen. Auch wir behalten uns natuerlich vor, in Einzelfaellen Menschen auszuschliessen, die andere belaestigen oder einschraenken. Doch dies bleibt wie sich auch in der Vergangenheit gezeigt hat die Ausnahme. Wir moechten Freizeitgestaltung ein Stueck jenseits von marktwirtschaftlichen Interessen, gesellschaftlichen Vorstellungen und Erwartungshaltungen beleben. Wir moechten Raum erschliessen, in dem Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zusammen kommen
koennen, um zu feiern und dabei vielleicht ein wenig soziale Zwaenge und Regeln ueber Bord zu schmeissen. Es geht uns nicht darum, „angesagter“ zu sein als irgendeine andere Location, sondern wir wollen bewusst anders sein.
Auch eine Rollenverteilung im Sinne von KuenstlerIn, Thekenkraft, OrganisatorIn, BesucherIn etc. wollen wir unterwandern. Hier sollen auch die BesucherInnen sich mit Ideen einbringen. Formen der Beteiligung koennen schriftliche und muendliche Meinungen und Vorschlaege sein, sowie Mitgestaltung zum Beispiel durch auftreten, auflegen, visualisieren, verkaufen und saubermachen.
Zu einer Diskussion ueber Konsumverhalten, Kultur und Kulturkritik, als auch zur Vernetzung verschiedener Menschen und Projekte laedt die Website www.volxvergnuegen.org herzlich ein. Diese Internetseite soll zum einen dazu dienen, Werbung fuer unsere Veranstaltungen zu machen. Unser Schaffen soll transparent sein. Zum anderen hoffen wir, eine Diskussion ueber Kultur und Kulturkritik anzuregen. Letztlich koennte die Seite auch ein Mittel der Vernetzung verschiedener Menschen und Projekte sein.
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