Mittwochskafe – Veranstaltung zu den Kämpfen von EU-Migrant*innen in München

Wann
Mittwoch - 09.12.2015
20:00 Uhr

Wo
Kafe Marat
Thalkirchnerstraße 102
München

Details

Mittwochskafe -Info-Event: EU migrants’ struggle against overexploitation and for housing

Gemeinsam mit prekarisierten Arbeiter*innen aus Bulgarien laden wir zu einer Diskussions- und Infoveranstaltung ein:

Mittwoch, 9.12.15, 8 Uhr, Kafe Marat, Thalkirchnerstr. 102.

Worum geht’s?
Kundgebung 0° klein

Prekarisierte Unionsbürger*innen leben oft ohne angemessenen Wohnraum oder auf der Straße, arbeiten in unsicheren und extrem ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen. Auch wenn sie als EU-Bürger*innen Freizügigkeit genießen, sind ihre sozialen Rechte und ihr Recht auf Aufenthalt in der Regel an einen Job gebunden. Bürokratische Hürden verhindern oft die Einforderung ihrer Rechte. Sie müssen alltäglich gegen Rassismus kämpfen.

Die Initiative Zivilcourage

 Seit 2010 arbeitet die Initiative Zivilcourage eng mit diesen prekarisierten Münchner*innen zusammen. In einem temporären workers‘ center im Bahnhofsviertel, das derzeit einmal die Woche geöffnet ist, versuchen wir gemeinsam, für eine Verbesserung ihrer Lebenssituation zu kämpfen. Wir fordern unbezahlte Löhne ein, begleiten durch die komplexe, einsprachige und oft rassistische Bürokratie, veranstalten Infoabende, Demonstrationen und andere Formen des Protests und versuchen, die politische Selbstorganisation der Arbeiter*innen zu unterstützen, und so nicht nur die ‚kleinen‘ Probleme des Alltags anzugehen, sondern auch das große Ganze. Wir laden Interessierte herzlich ein, mitzumachen! Kontakt: [email protected] 

Produktion von Obdachlosigkeit

Am dringendsten wird oft die katastrophale Wohnsituation benannt. Auch wenn die Stadt München verpflichtet ist, alle im Stadtgebiet obdachlosen Menschen unterzubringen, schränkt sie den Zugang von Unionsbürger*innen zur Wohnungslosenhilfe extrem ein. Dem Stadtrat geht es nämlich darum, „dass unnötige Anreizeffekte vermieden werden müssen“, wie es in der ‚Gesamtstädtischen Linie im Umgang mit Armutszuwanderung aus EU-Ländern‘ von 2014 heißt. Um Kältetode zu verhindern, wurde 2013 ein Kälteschutzprogramm ins Leben gerufen. Im Winter 14/15 nutzten 3220 Personen dieses Angebot. Tagsüber müssen die Obdachlosen – unter ihnen auch viele Menschen, die in anderen EU-Staaten Asyl beantragt und eine Reiseerlaubnis, aber keinen Anspruch auf Sozialleistungen in Deutschland haben – die Räume verlassen. Der Kälteschutz bietet auch keine Möglichkeit, sich anzumelden. Die Anmeldung wird aber für einen Arbeitsvertrag und für den Zugang zu sozialen Rechten verlangt. Die Obdachlosenpolitik der Stadt schützt zwar vor nächtlicher Eiseskälte, enthält bestehende Rechte mit dem Ziel der Abschreckung aber vor. Dies trägt dazu bei, das viele Menschen in München in extremer Armut und Obdachlosigkeit leben müssen. Sie kommen und arbeiten trotzdem.

Wir rufen zu einer Kampagne auf:

Auf der Veranstaltung werden wir auch Ideen für eine Kampagne gegen die Armut produzierende Obdachlosenpolitik der Stadt München vorstellen.

Gegen Rassismus, Ausgrenzung und Ausbeutung!

Wohnraum, ein Recht auf Stadt und ein gutes Leben für Alle!

 

Flyer in englishFlyer auf deutschFlyer auf bulgarisch

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Mehr zum MiKa:

jeden Mittwoch Abend ab 20:00 Uhr

Essen und günstige Getränke

Jeden 1. und 3. Mittwoch gibt’s ab 19 Uhr einen kleinen Gitarrenworkshop im Kafe Marat. Wer also ne Gitarre rumliegen hat, und schon immer mal wissen wollte, was mensch damit machen kann: Bring sie mit und lerne ein paar Griffe! Für absolute Anfänger aber auch für fortgeschrittenes Niveau.

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wir, das mittwochskafe, sind eine gruppe von bisher ungefähr 10 leuten allen alters, die sich vorgenommen haben, die münchner kultur regelmäßig mittwochs ein bißchen aufzumischen, ….aber nicht allein. um nicht im konsumeinheitsbrei stecken zu bleiben, sind wir ein offenes kollektiv, d. h. jede und jeder kann mitmachen, die/der interesse hat, dem teuren, kommerziellen und konsumorientierten münchner mainstream etwas entgegenzusetzen. Im tröpferlbad haben wir neben einigen anderen gruppen, die möglichkeit, einen abend in der woche selbstbestimmt zu gestalten. hier soll es jede woche unkommerziellen kneipenbetrieb mit billiger, leckerer vokü, viel platz für veranstaltungen, filme, partys, transpis malen, diskussionen usw. geben.
wir denken, gerade in münchen ist es dringend notwendig, die räume, die uns schon zur verfügung stehen, auch wenn sie nicht völlig unabhängig von städtischen geldern sind, für aktionen und veranstaltungen nach unseren vorstellungen zu nutzen. dies sehen wir perspektivisch auch als schritt im kampf um mehr freiräume im von glaspalästen und ordungswahn geprägten münchen.

 

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