Wann
Sonntag - 11.01.2015
19:00 - 20:30
Meine Schwester Irma
Film und Zeitzeug_innengespräch zum Thema NS-Euthanasie – am So 11.01.15 im Rosenheimer Z
Antje Kosemund hat mehr als 20 Jahre lang Informationen über das Schicksal ihrer Schwester Irma Sperling gesammelt, die als geistig behindertes Kind nach Wien deportiert und ermordet wurde. 2013 wurde die Antifaschistin für ihr besonderem Engagement für die Erinnerung an die Opfer des „Euthanasie-Programms“ der NS-Diktatur mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Am So, 11.01.15 kommt die 86 Jährige in das Rosenheimer Z (Innstr 45a) und steht nach Vorführung des Films „Meine Schwester Irma“ für ein Zeitzeug_innengespräch zur Verfügung.
„Meine Schwester Irma – Ein Opfer der ‚Kinder-Euthanasie’“ von Jürgen Kinter, ist eine 52 minütige Spurensuche mit Antje Kosemund. 1928 geboren wuchs Antje Kosemund in einer kinderreichen Familie im Arbeiterstadtteil Barmbek /Hamburg) auf. Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Irma wurde 1933 aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens in die „Alsterdorfer Anstalten“ eingewiesen und 1943 nach Wien abtransportiert, wo sie im Rahmen des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms in der Kinderfachabteilung „Am Spiegelgrund“ der städtischen Nervenklinik ermordet wurde.
Antje Kosemunds Erinnerungen und Recherchen zur Geschichte ihrer Schwester sind ein Zeugnis gegen das Vergessen, Verschweigen, Verdrängen und Ausgrenzen von Menschen, dennen die Prädikate „Behinderung“ und „Psychische Erkrankung“ angehaftet werden. Ihr Engagement ist ein Plädoyer für die Achtung der Menschenwürde und den würdevollen Umgang mit den Betroffenen und Angehörigen. Beispielhaft an ihrer Schwester setzt sich Antje Kosemund seit vielen Jahren mit dem Thema „Euthanasie“ auseinander, mit einem Kapitel, das bis heute noch nicht abgeschlossen ist.
Die Filmvorführung beginnt um 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird von der infogruppe rosenheim in Kooperation mit dem Kurt–Eisner–Verein für politische Bildung in Bayern, organisiert.
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