Oktjabr‘ (Oktober), UdSSR 1928, Stummfilm von Sergej Eisenstein, mit der Originalmusik von Edmund Meisel

Wann
Sonntag - 17.04.2016
18:00 - 20:00

Wo
Haus mit der Roten Fahne
Tulbeckstr. 4f
München

Details

Rotes Kino

Ein Meisterwerk der Filmgeschichte das, frei nach Karl Marx „die versteinerten Verhältnisse (der alten Gesellschaft) zum Tanzen bringt“. Bis heute werden viele der Filmszenen von Sergej Eisenstein (1898-1948) in den Filmseminaren der Universitäten auf der ganzen Welt gezeigt, als Beispiel revolutionärer Filmkunst! Die Uraufführung war am 14. März 1928 im Bol’šoj-Theater in Moskau.

Fortsetzung unserer Veranstaltungsreihe:

„Die Arbeiterbewegung als Garant für den Frieden

und gegen den Krieg“

Der Film „Oktober“ entstand zu Ehren des 10. Jahrestages der Oktoberrevolution in Russland. In Deutschland wurde „Oktober“ unter dem Titel „Zehn Tage, die die Welt erschütterten“. Er zeigt eine genaue Chronik der achtmonatigen Ereignisse der russischen Revolution von Frühjahr 1917 bis zum Herbst 1917. Die provisorische bürgerliche Regierung unter Kerenski versagt. Lenin kommt auf dem Finnischen Bahnhof in Petersburg an. Vor den Toren der Stadt wird der Angriff des konterrevolutionären Generals Kornilov niedergeschlagen. In der Stadt debattieren die Politiker ohne Ergebnis, was zum Sturm des Volkes auf das Winterpalais, den Höhepunkt der Revolution, und zum Sieg der Bolschewiken führt. Und damit auch zur Beendigung jenes Weltkriegs, den wir heute den ersten nennen.

Die große sozialistische Oktoberrevolution war ein Signal an die Weltbevölkerung und gilt als Beweis, dass selbst Weltkriege durch die Erringung der Arbeitermacht beendet werden können.

Heute, fast 100 Jahre nach dieser Revolution und damit dem Ende des 1. Weltkriegs ist ein erneuter, dritter Weltkrieg nicht mehr ausgeschlossen. Die heutigen Kriege der Imperialisten zwingen Millionen Menschen ihre Heimat zu verlassen und sich in der Regel dorthin zu wenden, wo die Kriege in und gegen ihre Länder geplant und organisiert worden sind. Nicht wissend, dass die Herrschenden dort zunehmend außerstande sind, länger mit der bürgerlichen Demokratie zu regieren. Offene Kriegsmaßnahmen, Zwangsmaßnahmen mit Stacheldraht, Einkesselung durch bewaffnete Formationen ihres Staates und Willkürgesetze, wie jene „Integrationsgesetze“, die CSU und CDU gerade vorbereiten, sollen ihre Herrschaft aufrecht erhalten.

Es ist die Barbarisierung Europas, die mit offenen Staatswillkür auch gegen die eigenen Völker einhergeht. Sie zeigt sich auch darin, mit welchem Zynismus und welcher Verachtung Merkel und Erdoğan, mit den vor Krieg und Not fliehenden Menschen auf dem Balkan umgehen. Dieses Geschacher, wer weiter darf und wer nicht, ist selbst den UN-Gremien zuviel. Mehrere UNO-Stellen haben die EU-Maß-nahmen, die maßgeblich von der Bundesregierung durchgesetzt worden sind, öffentlich als völkerrechtswidrig kritisiert; Berlin und Brüssel bewegen sich mit dem Festhalten an der Massenabschiebung auf einen offenen Konflikt mit den Vereinten Nationen zu.

Und doch herrscht Friedhofsruhe in diesem Land.

Nicht nur ein Europa unter deutscher Führung schreibt derzeit eine Geschichte, die wir zwar seit Jahren ahnten, aber nicht so konkret erlebten wie zur Zeit. Es sind die Kriege nach außen, aber auch nach innen, die viele von uns derzeit lähmen, die zu einer Friedhofsruhe führen gegenüber den Herrschenden und nicht zu jenen Revolutionen, die schon einmal Garanten für den Frieden und gegen den Krieg, gegen Elend, Tod und Zerstörung führten.

Die europäischen Völker sind nicht hoffnungslos verloren, wenn sie ihrer eigenen Geschichte treu bleiben, die beinhaltet: dass sie der Garant für den Frieden gegen den Krieg sind; dass sie der Garant dadurch sind, dass sie ihre eigene Geschichte in der heutigen Zeit in Anwendung bringen und fortführen. Fortführen heißt, die Verdienste ihrer vergangenen Siege über die Großmächte, heute gegen den aufkommenden dritten Weltkrieg zur Richtschnur ihres Handelns zu machen.

Die siegreiche Arbeiterbewegung in der Sowjetunion setzte dem Morden, dem Völkermord des deutschen Faschismus ein Ende durch die Befreiung der europäischen Völker vom Faschismus. Und sie war treibende Kraft bei der Errichtung eigener volksdemokratischer Staaten, ob im Europa des Sozialismus oder der Volksdemokratien, oder weltweit als unterstützende Kraft, um Revolutionen gegen den Krieg zum Sieg zu führen, ob in Vietnam, China, Nordkorea oder durch die Befreiungsbewegungen in Afrika und anderen Kontinenten.

Eine internationale Konferenz von Teilnehmer aus der Tschechischen Republik, aus Polen, der ehemaligen DDR und der BRD fand deswegen im September letzten Jahres im „Haus mit der roten Fahne“ statt. Sie sah es als zwingend notwendig an, die Tatsache, dass sich 2017 zum 100. Mal die Oktoberrevolution jährt zu nutzen, um die Einheit gegen den Krieg über die Ländergrenzen hinweg zu schmieden durch eine Fortsetzung der internationalen Antikriegsaktion „Klassenkampf statt Weltkrieg“ im Jahre 2017 nach Leningrad.

Münchner Unterstützerkreis „Klassenkampf statt Weltkrieg“

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