Die Münchner AfD und der Antisemitismus

Wann
Samstag - 26.01.2019
19:30 - 22:00

Wo
Janusz Korczak Haus München
Sonnenstr. 8
München

Details

Die Münchner AfD und der Antisemitismus
Vortrag von Andreas Rentz (Linkes Bündnis gegen Antisemitismus)

Samstag, 26.01.2019
Beginn: 19:30 Uhr

Noch immer ist Antisemitismus in der AfD ein umstrittenes Thema. Zwar hat es um Personen wie Wolfgang Gedeon und Björn Höcke bereits Antisemitismus-Skandale gegeben, doch bleibt dieser Gegenstand bis heute in der öffentlichen Auseinandersetzung weitgehend unterbelichtet. Während die einen diese Vorfälle als bedauerliche Einzelfälle deklarieren und auf die vermeintliche Israelsolidarität verweisen, mit der die AfD öffentlich hausieren geht, gehen andere von einem offenen Antisemitismus der Partei aus, ohne dies häufig näher begründen zu können. Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München (LBGA) hat sich dieses Problems „von unten“ angenommen und zu den Diskursen und Vernetzungen hinsichtlich Antisemitismus gerade der AfD-Verbände in München recherchiert. In diesem Vortrag stellt Andreas Rentz für das LBGA die Ergebnisse vor.

Die Never Again-Kampagne:
„Never again!“, diese Forderung impliziert bereits, dass das was einmal geschehen ist auch wieder geschehen kann. Damit wollen wir keineswegs bestehende Verhältnisse mit dem Nationalsozialismus oder der Weimarer Republik gleichsetzen. Was wir damit sagen wollen ist, dass so etwas wie Auschwitz nicht aus dem Nichts kam, sonder Resultat gesellschaftlicher Verhältnisse war. Die Forderung „Nie wieder Auschwitz“ verlangt folglich, alle gesellschaftlichen Verhältnisse entlang dieser Maxime einzurichten.

Autoritäre und faschistische Tendenzen finden ihren Ausdruck derzeit beispielsweise im erneuten Erstarken von Burschenschaften und christlich-fundamentalistischen Strömungen sowie dem Einzug der AfD in den Bundestag. Auch der Islamismus fußt unter anderem auf solchen autoritären Denkprozessen. Solche Tendenzen ziehen sich durch die gesamte Gesellschaft und sind nicht erst in den letzten Jahren erneut aufgekommen, wie unter anderem die Mittestudie zeigt. Es lässt sich beobachten, dass rassistische, sexistische und antisemitische Positionen immer sichtbarer und organisierter geäußert werden. Doch bleibt es nicht dabei, dass diese Positionen nur geäußert werden, sie manifestieren sich auch ganz konkret in Übergriffen gegen alle, die nicht zum eigenen Kollektiv gehören.

Als Teil der Gesellschaft stehen auch wir Student*innen in der Verantwortung gegen autoritäre Denkmuster innerhalb der Gesellschaft vorzugehen, dies ist das Ziel der Kampagne „Never again!“. Student*innen waren bis weit ins 20. Jahrhundert hinein nationalistisch eingestellt, halfen dem Nationalsozialismus auf seinem Weg zu Macht und auch nach den 60er Jahren bestehen solche Einstellungen an der Universität fort. Deshalb st es unerlässlich, autoritäre und faschistische Tendenzen auch in der Student*innenschaft aufzudecken und zu kritisieren. Wir wollen uns organisieren um zum Aktionszeitraum (14.-27. Januar 2019) in vielen Städten Veranstaltungen auszurichten und gemeinsam aktiv zu werten!

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