Die männliche Subjektkonstitution: Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen

Wann
Mittwoch - 12.07.2017
19:00 - 21:00

Wo
LMU - Hauptgebäude
Geschwister-Scholl-Platz 1
München

Details

Raum: M018

Sexuelle Gewalt ist männlich. Täglich konfrontieren uns die Medien mit Berichten über „normale“ sexuelle Belästigungen, Vergewaltigungen oder gar Sexualmorde. Was sind die tieferen Ursachen für dieses Verhalten? Rolf Pohl kommt zu der Erkenntnis, dass diesen Gewaltformen eine ambivalente bis feindselige Einstellung zu Frauen zugrunde liegt, die als Tendenz bei fast allen Männern nachweisbar ist. Weiblichkeit wird von Männern unbewusst als Bedrohung erlebt und deshalb abgewehrt. Pohl weist nach, daß die gängigen Erklärungsversuche zu kurz greifen, die sexuelle Gewalthandlungen ausschließlich als Ausdruck männlicher Macht deuten und die Sexualität des Mannes unberücksichtigt lassen.

Pohl verknüpft den Ursprung geschlechtsbezogener Gewalt mit der geschichtlich-gesellschaftlichen Entstehung und Entwicklung der männlichen Sexualität und ihrer phallisch-aggressiven Ausrichtung. Denn entscheidend sind nicht allein die Triebgrundlagen von Sexualität und Aggression, sondern ihre Bindung an das gemeinsame Objekt: die Frau. Die typisch männliche Gewaltbereitschaft entspringt einer aus Lust, Angst, Neid, Wut und Hass bestimmten unbewussten Einstellung zur Weiblichkeit.

Rolf Pohl war Professor für Sozialpsychologe an der Universität Hannover. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten in der Geschlechterforschung gehören die Themen Männlichkeit, sexuelle Gewalt und männliche Krisendiskurse. Er ist Autor des Buches „Feindbild Frau – Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen“ (2004).

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung (https://www.petrakellystiftung.de/) und dem Kurt Eisner Verein (https://bayern.rosalux.de/) statt.

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