Der ‚Apfelpfarrer‘ Korbinian Aigner und die Geschichte des ‚Kräutergartens‘ im KZ Dachau

Wann
Mittwoch - 05.10.2016
19:00 Uhr

Wo
NS-Dokumentationszentrum
Max-Mannheimer-Platz 1
80333 München

Details

Der Gemeindepfarrer von Hohenbercha und begeisterte Obstzüchter Korbinian Aigner (1885–1966) wurde im November 1939 von der Gestapo verhaftet. Er hatte während seines Religionsunterrichtes in Anspielung auf Georg Elsers Hitler-Attentat laut darüber nachgedacht, dass mit dem Tod einiger weniger manchmal das Leben von Millionen gerettet werden könne. Ein Sondergericht verurteilte Aigner daraufhin zu sieben Monaten Haft. Nach seiner Entlassung wurde der Pfarrer, der aus seiner kritischen Haltung zum NS-Regime keinen Hehl machte, in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau inhaftiert. Im KZ Dachau setzte ihn die SS ab Oktober 1941 im ‚Kräutergarten‘ des KZ zur Zwangsarbeit ein.

Dirk Riedel betrachtet anhand der Biografie des Pfarrers Korbinian Aigner die vielschichtige Geschichte des ‚Kräutergartens‘ des KZ Dachau: ein landwirtschaftliches Gut der SS, bei dessen Ausbau zwischen 1940 und 1942 zahlreiche KZ-Häftlinge in den Tod getrieben wurden. Der Vortrag erinnert an Korbinian Aigners 50. Todestag. Er findet im Rahmen der Ausstellung „Korbinian Aigner. Ein Oberbayer zwischen Pfarrhof, Obstgarten und KZ“ statt, welche das TUM.Archiv der Technischen Universität München vom 26.9. bis 16.10.2016 zeigt.

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