Mittwochskafe: Keine Zukunft ist auch keine Lösung! Über die Befreiung der Maschinen vom Kapitalismus.

Wann
Mittwoch - 16.11.2016
20:00 Uhr

Wo
Kafe Marat
Thalkirchnerstraße 102
München

Details

Eine Einführung mit TOP B3RLIN

Web 2.0 ist längst Geschichte und wir Linken sind meistens noch immer eher so Windows 98. Dabei haben viele Bereiche unseres Lebens mit digitalen Technologien zu tun. Eigentlich fast alle. Von Facebook bis Blutzuckerspiegelmessung und von Online-Versand bis Vorratsdatenspeicherung, vom Self-Service im Supermarkt bis zum Roboterarm bei Daimler, von Netflix über Parship bis zur Online-Plattform der Agentur für Arbeit – ob wir wollen oder nicht, kaum ein Lebensbereich, der nicht digitalisiert, ausgewertet, umgekrempelt, neugebaut wird. Statt damit aber der Utopie eines freieren Leben näherzukommen, wie uns die Propheten des Silicon Valley noch immer zurufen, bleibt die Welt, in der wir leben, eine der Gängelung und des Arbeitszwangs, der verschärften Kontrolle und unerbittlichen Selbstoptimierung. Wetten auf die Gewinnträchtigkeit der Zukunft werden in Echtzeit verwaltet und in die Gegenwart implementiert – das Kapital zirkuliert schneller und dringt zugleich bis in die scheinbar intimsten Bereiche unserer Existenz ein.

Ein Zurück gibt es allerdings nicht, schon allein deshalb, weil auch das Gestern für die Allermeisten ziemlich scheiße war: Keine Zukunft ist eben auch keine Lösung. Es gibt aber auch deshalb kein Zurück, weil wir die andere Welt nur ausgehend von der Welt, in der wir leben und miteinander interagieren, überhaupt erringen und errichten können: Sie gilt es zu verstehen. Zur Vorbereitung auf Reproduce(future) – 4. ums Ganze! Kongress, der vom 24.- 26. November in Hamburg stattfindet, wollen wir an Beispielen zeigen, wie und wo alte Spannungen und Widersprüche des Kapitalismus sich durch die Techniken des Digitalen reproduzieren.

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Wir haben uns vorgenommen, die Münchener Kultur regelmäßig mittwochs ein bißchen aufzumischen, ….aber nicht allein. Um nicht im Konsumeinheitsbrei stecken zu bleiben, sind wir ein offenes Kollektiv, d. h. alle können mitmachen, die Interesse haben, dem teuren, kommerziellen und konsumorientierten Münchener Mainstream etwas entgegenzusetzen. Im Marat haben wir neben einigen anderen Gruppen, die Möglichkeit, einen Abend in der Woche selbstbestimmt zu gestalten. Hier soll es jede Woche unkommerziellen Kneipenbetrieb mit billigem, leckerem Essen, viel Platz für Veranstaltungen, Filme, Partys, Transpis malen, Diskussionen usw. geben.

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