Wann
Dienstag - 20.12.2016
18:30 - 20:30
Wo
Haus mit der Roten Fahne
Tulbeckstr. 4f
München
„Liaba bairisch steam als kaiserlich verdeam!“
Wir haben’s im letzten Jahr gewagt – und es war ein großartiger Erfolg: unsere Idee, die Sendlinger Mordnacht kurz vor Weihnachten, szenisch in einer Sendlinger Wirtschaft umzusetzen. Und wir wagen’s wieder in diesem Jahr, dem 311. Jahrestag – sogar zwei Mal! Ja, es gibt immer noch jene Leut’, die bereit sind, die realistische Vorlage nahe dem Sendlinger Kircherl zu erzählen. Die frohlockende bunte Truppe unternimmt also erneut den Versuch, die Geschehnisse dieses barbarischen Massakers einem interessierten Publikum nahezubringen. Der Arbeiterschriftsteller August Kühn, geboren im Glasscherbenviertel Schwanthalerhöhe, Militärhistoriker, Kommunist und Mensch, hat diese Geschehnisse in seinem Volksstück Der Bayerische Aufstand 1705 brutalstmöglich nacherzählt. Die Laiendarsteller vom August-Kühn-Verein werden dies auf die Bühne bzw. ins Publikum bringen.
1. Lesung
Sonntag, 18. Dezember 2016, Beginn 17.30 Uhr, Einlass 17.15 Uhr, Café Schuntner, Plinganserstraße 10, neben der Sendlinger Kirche, Eintritt frei
2. Lesung
Dienstag, 20. Dezember 2016, Beginn 18.30 Uhr, Haus mit der Roten Fahne, Tulbeckstr. 4f (Schwanthalerhöhe), Eintritt frei
Zur Textvorlage:
Ein Buch gegen Kriege, die immer vom Volk bezahlt werden und nur den Reichen nützen; über die Notwendigkeit, sich zusammenzuschließen, wenn die Herrschenden zu den Waffen rufen, und die Gewehre umzudrehen; über eine Vergangenheit, die brandaktuell ist, und die Ahnung einer Zukunft, in der die Werktätigen aus Stadt und Land ihre Ordnung errichten.
„… Die ersten natürlichen Gegenreaktionen waren Volksaufstände gegen die Belastungen, die von der Hochrüstung und den nicht mehr abgedankten Armeen hervorgerufen wurden. Als ein solcher ist der Bayerische Aufstand von 1705 anzusehen und das Volksstück von mir ein Versuch, sie zu isolieren und nutzbar zu machen für die heutige späte Gegenwart und noch spätere Zukunft. Der Mensch soll nicht glauben, sondern sich um Wissen bemühen, denke ich … Krieg, Vater aller Dinge; Hochrüstung, Motor des Erfindergeistes, der Vollbeschäftigung und der industriellen Wirtschaft – haben solche Sprüche jemals gestimmt? … Stehende Heere in Friedenszeiten zu unterhalten ist inzwischen weltweit die Praxis. Auch, dass diese Heere mit immer neueren Techniken aus- und hochgerüstet werden. Derzeit erleben wir, wie diese Hochrüstungen nicht zur Bewahrung des Friedens verwendet, sondern zu immer neuen Kriegen eingesetzt werden. Vielleicht findet sich das Volk gegen solche Belastung auch einmal weltweit zusammen, wie 1705 in Bayern – und dann erfolgreich? Dann nämlich, wenn die beim Aufstand 1705 gemachten Fehler vermieden werden.“ August Kühn (aus dem Vorwort zum Buch)
Taschenbuch, 120 Seiten, 14,5x20cm, 2015, ISBN 978-3-922431-92-3, 10,00 €. Zu bestellen über den Buchhandel oder Verlag Das Freie Buch GmbH, Tulbeckstr. 4f, 80339 München, [email protected], www.VerlagDasFreieBuch.de
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