Wann
Freitag - 31.10.2014
19:30 - 22:30
Wo
KulturLaden Westend
Ligsalzstraße 44
München
hyènes
(Senegal 1992)
Regie: Djibril Diop Mambéty
Originalfassung mit deutschen Untertiteln / 113 Minuten
Die Einwohnerinnen und Einwohner des kleinen afrikanischen Dorfes Colobane leben in Armut. Eines Tages kehrt Linguère Ramatou, eine Frau mit einer goldenen Fußprothese, an den Ort ihrer Herkunft zurück, «reich wie dieWeltbank». Der Händler des Ortes hat sie einst geschwängert und seine Vaterschaft verleugnet; jetzt will sie Rache nehmen, sich «Gerechtigkeit kaufen»: 100 Milliarden verspricht sie dem Dorf für den Tod des Händlers. Die Bewohnerinnen und Bewohner weigern sich zuerst, erliegen aber nach und nach den Verlockungen des Geldes. Ramatou verwandelt Dürrenmatts «Besuch einer alten Dame» in eine ästhetische Parabel über Kolonialismus und Käuflichkeit.
Hintergrund zur Filmreihe:
Seit mehreren Jahren veranstalten wir Filmreihen zu verschiedenen Themen oder Regionen, so zu Migration, zu den sozialen Bewegungen in den Vereinigten Staaten und Lateinamerika etc. Dieses Jahr betreten wir in gewissem Sinn »Neuland«. Die bisherigen Filmreihen haben oftmals thematisch an unsere anderen Veranstaltungen, an unser individuelles oder kollektives politischkulturelles Engagement angeknüpft. Wir haben Themen gewählt, zu denen wir uns mehr oder minder »auskannten«, in Einzelfall sogar verbunden mit jahrelanger inhaltlicher Auseinandersetzung. Bei unserer diesjährigen Filmreihe mit Filmen aus sechs afrikanischen Ländern ist das anders. Sie ist nicht Ausdruck einer tiefgehenden Beschäftigungmit den einzelnen Ländern, sondern der Versuch eines »Herantastens«. Explizit wollen wir auch nicht von einer »afrikanischen Filmreihe« sprechen. Dies erschiene uns anmaßend schon Aufgrund der Größe und der Vielfalt des Kontinents. Darüber hinaus haben wir einige Einschränkungen bei der Zusammenstellung treffen müssen, die unsere Auswahl zum Teil erheblich beeinflusst hat. Der wichtigste Aspekt war unsere Vorgabe, dass die Filme deutsch untertitelt sein sollen. Dass wir damit über 90% der Produktionen aus Afrika ausschließen, ist uns bewusst. Ferner haben wir Filme aus dem arabischen Raum außen vor gelassen.
Neben diesen Setzungen sahen wir uns immer mit der Schwierigkeit konfrontiert, die Filme, die wir ausgewählt haben, einzuordnen. Thematisch wie ästhetisch laufen wir immer Gefahr, eigenen europäischen Klischeebildern auf den Leim zu gehen. Zwar haben wir unser primäres Kriterium eingehalten, nur Filme von afrikanischen Kulturschaffenden zu zeigen. Dass aber europäische Filmförderung die Projekte mitunter unterstützte, dass Filme nicht nur für den afrikanischen sondern auch für den europäischen Markt (und seinen Erwartungen) produziert wurden,machte die Auswahl nicht leichter.
Trotz dieser Einschränkungen denken wir, eine vielschichtige Auswahl, die eine Spanne von 30 Jahren umfasst, getroffen zu haben.Wir laden ein, uns bei dem »Herantasten« zu begleiten.
Programm: la mirada distinta – der andere blick (PDF)
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