Wann
Freitag - 06.03.2020
19:00 - 21:00
Wo
Pfarrsaal St. Josef
St.-Josef-Str. 14
83607 Holzkirchen
Täglich werden Frauen in Deutschland sexuell belästigt und vergewaltigt. Bei einer Studie aus dem Jahr 2004 gaben 40 % der befragten Frauen an, im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexualisierte Gewalt erlebt zu haben. Die Dunkelziffer ist deutlich höher. Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau umgebracht. In der medialen Berichterstattung ist dabei in der Regel die Rede von «Familientragödien», «Beziehungstaten» oder «Eifersuchtsdramen» und nicht von «Femiziden», also Morden an Frauen.
Man kann sagen: Die Gewalt gegen Frauen ist Alltag, nicht jedoch deren Skandalisierung.
In der Öffentlichkeit werden insbesondere Taten durch sogenannte Nicht-Deutsche thematisiert. Das wiederum spielt rechten Gruppierungen in die Hände, die solche Vorkommnisse für sich instrumentalisieren. Doch das Problem «Gewalt gegen Frauen» ist nicht importiert, sondern strukturell in der deutschen Gesellschaft verankert.
Diskriminierungen, Belästigungen und Erniedrigungen in Alltagsgesprächen, der Werbung oder in der Schule, die Abwertung als Arbeitskraft oder auch die Gewalt, die Mütter erfahren — all dies sind Dinge, mit denen Frauen konfrontiert werden. Am Arbeitsplatz, zu Hause, auf der Straße, im Club. Diese tägliche Abwertungen von Frauen sind die Grundlage und der Ausgangspunkt für psychische und körperliche Gewalt.
In ihrem Vortrag gehen die beiden Referentinnen der Frage nach, welchen Gewaltformen Frauen und Mädchen in Deutschland, in Bayern und der Region Oberland ausgesetzt sind und wie dies im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Strukturen steht. Vertiefend analysiert werden sollen dabei folgende Fragen:
- Wer sind die Täter*innen und wer die Betroffenen?
- Wie ist die Gesetzeslage in Deutschland und in Bayern?
- In welchem Rahmen wird gegen Gewalt gegen Frauen gekämpft?
- Was können wir tun?
- Welche Möglichkeiten gibt es vor Ort?
Aufbauend darauf soll es Raum geben, die Zusammenhänge zwischen gesetzlichen Rahmenbedingungen und patriarchalen Gesellschaftsstrukturen kritisch zu diskutieren.
Die Referentinnen:
Daphne Orth, Argumentationstrainerin beim Netzwerk für Demokratie und Courage, wird über die Situation von Gewalt gegen Frauen in Deutschland sprechen.
Gudrun Gallin, Diplom-Sozialpädagogin und Beraterin beim Frauen- und Mädchennotruf Rosenheim e.V. wird ihren Blick auf Bayern und die Region Oberland richten.
Der Raum ist nicht barrierefrei.
Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung des Katholischen Bildungswerkes im Landkreis Miesbach e.V. in Kooperation mit dem Frauenbund Holzkirchen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern.13664 Raus aus der Stille Gewalt gegen Frauen Holzkirchen 06.03.2020
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