Memmingen sieht rot! Remembering means fighting!

Wann
Samstag - 21.04.2018
11:30 - 17:00

Wo
Hauptbahnhof, große Anzeigetafel
Bahnhofplatz
München

Details

In Memmingen demonstrieren antifaschistische Gruppen gegen die rechten Netzwerke im Allgäu und erinnern an von Nazis ermordete Menschen. Wir wollen gemeinsam nach Memmingen fahren und die Leute dort lautstark unterstützen!

Zugtreffpunkt für München: Hauptbahnhof, große Anzeigetafel 11:30 Uhr

Demonstration am 21.04. um 14:00 Uhr zum Gedenken an Peter Siebert und allen Opfern rechter Gewalt! Aktiv gegen den Rechtsruck – für ein weltoffenes Memmingen!

*Memmingen sieht rot! Remembering means fighting*
Farbe bekennen für eine solidarische Gemeinschaft.

Deutschland rückt nach rechts.
Die AFD wird drittstärkste Kraft bei der Bundestagswahl und erreicht in Memmingen sogar Platz zwei mit 16,4% der Erststimmen.
Für die bevorstehenden Landtagswahlen wird ein ähnlich erschreckendes Abschneiden befürchtet.
Zunehmend beherrschen die von rechts gesetzten Schlagworte wie „Flüchtlingskrise“ und „Islamisierung“ die öffentliche Diskussion.
Dazu werden durch gezielte Provokationen und Tabubrüche völkische – und extrem rechte Positionen, in Teilen der Parteienlandschaft, sowie in immer größerem Ausmaß auch in Teilen der vermeintlichen bürgerlichen Mitte normalisiert.
Der Ton gegenüber Geflüchteten und Unterstützer*innen wurde und wird rauer, roher, aggressiver und gefährlicher. Das zeigen auch die Brandanschläge auf Geflüchtetenunterkünfte, von denen im Schnitt einer pro Tag in Deutschland stattfindet.

Warum sieht Memmingen rot?

Neben dem politischen & gesellschaftlichen Rechtsruck gibt es gerade im Allgäu ein aktives Netzwerk an extremen Rechten. Die ortsansässige Neonazi Skinhead Kameradschaft >>Voice of Anger<< ist die größte derartige Gruppierung in Bayern.
Alleine im südlichen Teil Schwabens gab es in den letzten Jahren drei Anschläge mit Brand- & Sprengsätzen auf Unterkünfte für Geflüchtete, rund Zwanzig, z.T. bewaffnete und potentiell lebensgefährliche Köperverletzungsdelikte, sowie dutzende Bedrohungen und Nötigungen wurden dokumentiert.
Sogar einen bewaffneten Neonaziaufmarsch und zwei Aufgriffe bewaffneter Rechtsradikaler sind Teil der erschreckenden Bilanz direkt vor unserer Tür. Mehr als 530 volksverhetzende Äußerungen gegenüber Ausländern, Homosexuellen oder Juden, sowie Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurden in demselben Zeitraum registriert.
In diesem Jahr jährt sich auch der Todestag des Memmingers Peter Siebert zum 10. mal. Am 26.April 2008 wurde er von seinem Nachbarn, einem bekennenden Neonazi, mit einem Bajonett erstochen. Peter Siebert hatte sich über seinen lauten Rechtsrock und seine rechtsextreme Gesinnung beschwert. Die Richter sahen keinen rechtsextremen Hintergrund. Und obwohl der Vizepräsident des Landgerichts die Einschätzung später revidiert hatte, wurde der Fall bisher nicht in die offizielle Statistik der Todesopfer rechter Gewalt aufgenommen. Der Täter wurde wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von 8 Jahren und 3 Monaten verurteilt.
Ebenso findet Konstantin M., der im Juli 2013 in Kaufbeuren nach einem Angriff durch einen Neonazi verstarb, in der offiziellen Statistik keine Erwähnung.

Wir bekennen Farbe
Zusammen etwas verändern!

Aus dem vorangegangenen wird ersichtlich dass wir nicht nur still dagegen sein können. Die öffentliche Debatte und die gesellschaftlichen Themen müssen von uns aktiv mitgestaltet werden. Auf die Straße zu gehen und für eine offene Gemeinschaft ohne Rassismus und Neid einzustehen ist in unserer schnellen und von Egoismus geprägten Ellenbogengesellschaft essentiell wichtig. Lasst uns zusammen ein Zeichen setzen und für eine solidarischere Gemeinschaft einstehen!

Zum Gedenken an Peter Siebert und allen Opfern rechter Gewalt!
Aktiv gegen den Rechtsruck – für ein weltoffenes Memmingen!

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