[Gericht] Asylverhandlung des US-Deserteurs André Shepherd

Wann
Mittwoch - 16.11.2016
13:30 - 16:00

Wo
Verwaltungsgericht München
Bayerstr. 30
München

Details

Solidarität mit US-Deserteur André Shepherd
Einladung zu Asylverhandlung und anschließendem Pressegespräch

Mittwoch, 16. November 2016 in München:

  • 12.45 Uhr: André Shepherd und UnterstützerInnen sind vor dem Gerichtsgebäude erreichbar
  • 13.30 Uhr: Verhandlung im Verwaltungsgericht München, Bayerstr. 30, Saal 7
  • Im Anschluss:* Pressegespräch in der Gaststätte Bavaria, Bayerstr. 81

Weitere Informationenunter www.Connection-eV.org/shepherd

André Shepherd wollte sich nach einem ersten Einsatz in Irakkrieg im Jahr 2004 nicht weiter an Kriegsverbrechen beteiligen. Er desertierte 2007 und beantragte im November 2008 Asyl. Mit seinem Antrag beruft er sich auf die Qualifikationsrichtlinie der Europäischen Union, mit der diejenigen geschützt werden sollen, die sich einem völkerrechtswidrigen Krieg oder völkerrechtswidrigen Handlungen entziehen und mit Verfolgung rechnen müssen.

Zuletzt legte der Europäische Gerichtshof am 26. Februar 2015 zum Asylantrag des US-Deserteurs André Shepherd Grundsätze für das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht in München dar. Darin sprach er André Shepherd das Recht zu, als indirekt am Krieg beteiligter Mechaniker von Apache Hubschraubern auf die Qualifikationsrichtlinie zu verweisen, legte allerdings hohe Hürden für eine Asylgewährung.

„In München wird nun endlich der Präzedenzfall von André Shepherd weiterverhandelt“, erklärt heute Rudi Friedrich vom Kriegsdienstverweigerungsnetzwerk /Connection e.V./ „Es geht um vieles, unter anderem um die Rechtmäßigkeit der Kriegführung der USA im Irak, um den Schutz einer Gewissensentscheidung und auch um das Recht von SoldatInnen, sich völkerrechtswidrigen Kriegen und Handlungen zu verweigern und zu entziehen.“

Bernd Mesovic von PRO ASYL ergänzt: „Angesichts von aktuellen Kriegen und völkerrechtswidrigen Methoden der Kriegführung ist die Frage von grundsätzlicher Bedeutung, ob Menschen, die sich völkerrechtswidrigen Kriegen entziehen, Schutz erhalten. Von dem Urteil wird eine Signalwirkung ausgehen.“

André Shepherd selbst, der mit dem Panterpreis der taz und dem Menschenrechtspreis von PRO ASYL ausgezeichnet wurde, sieht der Verhandlung mit großer Hoffnung entgegen: „Wir hoffen, ein positives Urteil in unserem Sinne zu erhalten. Ich bin überzeugt davon, dass wir dem Gericht in unserem Fall sehr überzeugende Argumente vorlegen können.“

Unterstützer: Connection e.V., MAPC, Pro Asyl, Flüchtlingsrat Bayern, DFG-VK Bayern

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