Wann
Donnerstag - 04.05.2017
19:00 - 20:30
Wo
NS-Dokumentationszentrum
Max-Mannheimer-Platz 1
80333 München
„ … Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“,
sagte einst Heinrich Heine – und er sollte Recht behalten.
Nationalsozialisten und deutsche Akademiker verbrannten 1933 in mehr als
100 Städten tonnenweise Bücher pazifistischer, oppositioneller, jüdischer,
marxistischer und anderer politisch missliebiger Schriftsteller. Diese Brand-
stiftung war der demonstrativ inszenierte Auftakt der Vernichtung von Kultur,
Städten und am Ende auch von Menschen.
In München fand auf dem Königsplatz ein ähnlich inszenierter „Verbrennungs-
akt“ wie in Berlin statt. Bei strömendem Regen standen über 50.000 Menschen
den Brandstiftern bei. Nach 1945 wurden die Bücherverbrennungen oft als
symbolischer Akt verharmlost. Viele der verfolgten Schriftsteller und ihre
Bücher sind bis heute nahezu unbekannt, obwohl ihre Texte oft sehr aktuell sind.
Der Künstler Wolfram Kastner erinnert seit 1995 in München und anderen
Städten – oft gegen amtlichen Widerstand – an die Bücherverbrennung und an
die verfolgten und verbotenen Autoren. Mit Bild und O-Ton informiert er über
die Geschichte der Bücherverbrennungen und den bis heute mühsamen Weg
der Erinnerung: ein Plädoyer für Kunst- und Meinungsfreiheit.
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