Wann
Mittwoch - 07.02.2018
18:30 - 22:30
Wo
Import Export
Dachauerstraße 114
München
Was ist da eigentlich los? Die aktuelle Situation in der Türkei und Nordkurdistan
Mit dem Putschversuch von Teilen des Militärs und seiner Niederschlagung durch AKP-treue Spezialeinheiten und Polizei, begann in der Türkei und in Nordkurdistan eine neue Ära. Sämtliche Konkurrenten der Regierungspartei in den Behörden, Ministerien, Universitäten und im Militär wurden seit dem 15. Juli 2016 ausgeschaltet. Mehr als 150.000 Entlassungen und Suspendierungen, mehrere zehntausend Inhaftierungen und eine komplette Umstrukturierung des Militärs sprechen für sich. Die faschistische Partei der Grauen Wölfe, MHP, und rechts-nationalistische Teile der Republikanischen Volkspartei CHP stehen in einer „Koalition der Nationalen Einheit“ in zentralen Fragen hinter der AKP und Staatspräsident Erdogan. Die verbindenden Elemente dabei sind Nationalismus und Kurdenhass.
Dieser äußerte sich vor allem in der Inhaftierung tausender HDP- und DBP-PolitikerInnen, darunter fast ein Dutzend gewählte Parlamentsabgeordnete und der Zerstörung dutzender HDP-Parteibüros. Zudem gibt es so gut wie keine kurdischen und pro-demokratischen Medien mehr. Mit dem Verfassungsreferendum vom April 2017 ist das Land nun auch formal eine Präsidialdiktatur geworden, mit weitgehenden Befugnissen für Staatspräsident Erdogan.
Die einzigen, die noch Widerstand leisten sind auf parlamentarischer Ebene die Demokratische Partei der Völker, HDP, die kurdische Freiheitsbewegung in Nordkurdistan, sowie die schwach verankerte linke und gewerkschaftliche Bewegung in der Türkei.
Doch wird dies ausreichen, um der faschistoiden AKP-Diktatur Einhalt zu gebieten?
Dies diskutieren wir mit Kerem Schamberger, Kommunikationswissenschaftler, Mitglied der marxistischen linken und Mitarbeiter des Instituts für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (isw e.V.).
Veranstalter: Import Export, marxistische linke München
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