Kolumbien: Mit Wahrheit gibt es Zukunft

Wann
Samstag - 10.12.2022
17:00 - 22:30

Wo
Münchner Aids-Hilfe e.V.
Lindwurmstr. 71
80337 München

Details

Der Bericht der Wahrheitskommission für die nachhaltige Entwicklung in Kolumbien

Am 28. Juni wurde in Bogotá der Abschlussbericht der kolumbianischen Wahrheitskommission (CEV) vorgestellt. Die Ergebnisse der Arbeit der vergangenen dreieinhalb Jahre bilden die Grundlage für eine breite Debatte über den bewaffneten Konflikt, die Vergangenheit und den Weg in eine friedliche und nachhaltige Zukunft.

Was können die Zivilgesellschaft und die kolumbianische Diaspora in München bzw. in Deutschland tun, um zur Lösung des Konflikts beizutragen?

Inwiefern eine nachhaltige Entwicklung zur Überwindung von Konfliktursachen beitragen kann, indem sie den Menschen eine lebenswerte Zukunftsperspektive in Aussicht stellt?

Um diese Fragen zu beantworten, werden wir
– über die Kapitel „Wahrheit aus der Diaspora“ und „Ergebnisse und Empfehlungen“ des Berichts der CEV diskutieren,
– einen Workshop zur Verbreitung des Berichts im schulischen Kontext anbieten,
– einen Film zum Thema Flucht, Migration und Wahrheit vorführen,
und
– eine musikalische und künstlerische Begleitung genießen dürfen. Damit wir unsere Emotionen ausgleichen und einen Stück der kolumbianischen und lateinamerikanischen kulturellen Vielfalt genießen können.

Im Folgenden wird unser Programm vorgestellt:Anmeldung Bitte! unter: bit.ly/BerichtCEV

Programm

Memorias de la Errancia – Filmvorführung

17:00 – 18:45 →   Im Studio (80 Personen)

Dokumentarfilm, 23:49 Minutes, HD, Deutschland, 2022
Spanisch mit englischen Untertitel
Drehbuch und Regie: Yasmin Angel, Produktion: Pilar Mendoza and Yasmin Angel, Schnitt: Juan Ortiz, Yasmin Angel, Musik: Leandro Janamejoy und Brilliant Classics, Sounddesign: Mariana Leon.

In Deutschland, weit weg von ihrer Heimat, mussten vier Kolumbianer*innen, die ihr Land verlassen haben, ein neues Leben beginnen. Sie mussten sich mit einer neuen Sprache, einer anderen Kultur und der Ungewissheit der Migration, vielleicht ohne Rückkehr in die Heimat, auseinandersetzen. Der Film wurde im Rahmen der Arbeit der Unterstützungsgruppe der Wahrheitskommission in Deutschland gedreht.

 

Anschließende Diskussion auf Spanisch mit:

Regisseurin Yasmin Angel, kolumbianische Filmregisseurin und Autorin, lebt seit 2006 in Deutschland. Sie studierte Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und der KHM Köln.  Ihre Filme wurden u.a. auf internationalen Festivals wie IDFA, Oberhausen und Max Ophus gezeigt.
&
Produzentin des Filmes, Pilar Mendoza: ihr Profil siehe unten. Sie ist bei unserer Podiumsdiskussion anwesend.

 

Schulprojekt in Bogotá zum Bericht der Wahrheitskommission

Workshop auf Spanisch
17:00 – 18:45 →   Im zweiten Stock, Konferenzraum   (Max. 30 Personen)

Mit Juan Diego Pacheco, auch bekannt als „DJ pkz„. Ein 14-jähriger kolumbianischer Schüler und Hip-Hop-DJ, der an seiner Schule La Palestina in Bogotá einen Prozess für die Verbreitung und Analyse des Berichts der kolumbianischen Wahrheitskommission leitet. Er entwickelte ein Konzept, um die Ergebnisse des Berichts mit kolumbianischer Rap-Musik zu verbinden. Dieses Konzept schlägt einen Dialog zwischen der historischen Erinnerung und der Musik in Kolumbien vor.

Der Workshop geht von folgenden Fragen aus. Worum geht es in seinem Konzept? Was können wir davon lernen? Warum tut er das der Schule bzw. welche Auswirkungen sieht er von seiner schulischen Arbeit? Und was könnten wir tun, um seine Arbeit zu unterstützen oder die Methode in Deutschland zu übernehmen?

 

Der Bericht der Wahrheitskommission und die Rolle der deutschen Zivilgesellschaft und der kolumbianischen Diaspora in Deutschland

Podiumsdiskussion, Musik und Kunst
19:00 – 21:00  →   Im Studio (80 Personen – wird gestreamt)

Spanisch mit Verdolmetschung ins Deutsche

Wir werden über die wirtschaftlichen Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Kolumbien, die Beteiligung der Diaspora an der Ausarbeitung des Berichts, die bisherigen Erfahrungen, und die Lehren für die Arbeit der historischen Erinnerung in der Welt sprechen. Wir werden über die Bedeutung des Berichts für die nachhaltige Entwicklung des Landes diskutieren und Fragen nach möglichen Handlungsmöglichkeiten stellen, wie jeder einen Beitrag zur Beendigung des Konflikts und zur Nichtwiederholung leisten könnte: Welche Rolle könnte ich als Münchner Bürger*in spielen?

… mit:

Pilar Mendoza. Sie war Ko-Vorsitzende der deutschen Arbeitsgruppe der kolumbianischen Wahrheitskommission. Journalistin, PhD und Ms.A. in Soziologie an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris. Journalistin und Forscherin mit den Schwerpunkten Frieden, Konflikt und Erinnerung sowie urbane soziale Phänomene wie die informelle Wirtschaft und Vertreibung.

 

Diana Avella, Mitarbeiterin des Zentrums für Erinnerung, Frieden und Versöhnung in Bogotá, Kolumbien. Sie verbindet ihre Tätigkeit in der Erinnerungsarbeit mit Kunst und Musik. Sie ist Hip-Hop-Künstlerin, Feministin, Menschenrechtsverteidigerin und Wissenschaftlerin. Eine der repräsentativsten Stimmen der Hip-Hop-Szene in Lateinamerika und Mitglied des Lateinamerikanischen und Karibischen Netzwerks gegen Gewalt an Frauen, UNETE.

Juan Camilo Pulido. Ms.A. Student der Goethe Universität in Frankfurt. Er recherchiert zum Thema Wahrheit und die Wirkung des Berichts in der Weiterentwicklung des Landes. Ehrenamtliche Mitarbeiter des ÖkuBüros im Thema Klima und Menschenrechte.

Moderation:

Alejandra del Río. Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg. Philosophin an der Universität von Antioquia in Kolumbien und Doktorandin der Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg.

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Musik:

Ein Ensemble lateinamerikanischer Musiker*innen aus München wird das Gespräch mit musikalischen Intermezzos begleiten.

„In UnserAmerika -NuestraAmerica – Abya Yala- ist es nicht die koloniale Sprache, was uns zusammenhält, sondern unsere Träume, Kämpfe, Gedanken, Geschichte und Freude sowie unser Engagement für Gerechtigkeit, Freiheit, gegenseitigen Respekt und Solidarität:
ICH GLAUBE AN DEN GESANG,
denn mein Volk hat immer durch Singen überlebt,
damit unsere Hoffnung nicht mit Schweigen gefühlt wird …“ – Maria Virginia Gonzales Romero

María Virginia Gonzalez Romero (Gesang)
Augusto „Chino“ Aguilar Trujillo (Gitarre, Percussion, Gesang)
Diony Varias Astudillo (Percussion)

 

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Graphisches, künstlerisches Protokoll

Ein großes Gemälde als grafisches Protokoll und als Erinnerung an die Veranstaltung wird erstellt. Es soll seinen Platz entweder im Veranstaltungsort oder in einem öffentlichen Raum in der Stadt finden.

mit Liliana Martinez  
Künstlerin, sie ist in Cali, Kolumbien, geboren. Ihre Bilder sind farbenfroh und geprägt vom kulturellen Reichtum ihres Landes und der außergewöhnlichen Natur Lateinamerikas. Als Künstlerin und Wandmalerin interessiert sie sich für die Vielfalt und Diversität von Mensch und Natur.

 

21:00 – 21:30 Uhr – Kulturelle Zugabe  

Vorstellung des Wandbildes
&
Musikalischer Beitrag

Die Musik und die Kunst gehen über ihre begleitende Rolle hinaus. Inhaltlich, musikalisch und künstlerisch adäquat verknüpft, sind sie Teil des Programms.
Denn Musik und Kunst sind ein Teil der Erinnerung und helfen, Emotionen auszugleichen.

21:30 – 22:30 – Schluss und informelles Gespräch

Zeit für Vernetzung und tolle Einzelgespräche 🙂

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