Buchvorstellung und Podiumsdiskussion „Extrem Unbrauchbar – Über die Kriminalisierung der Klimabewegung durch den Verfassungsschutz“

Wann
Freitag - 04.09.2020
19:30 - 21:00

Wo
Eine Welt Haus München
Schwanthalerstraße 80
München

Details
Vor Ort oder online Live-Stream (Infos unter Twitter: @EG_Muenchen)
 
Mit Tom Uhlig (Bildungsreferent der Bildungsstätte Anne Frank) und Ronja Weil (Sprecherin von Ende Gelände)
Das Aktionsbündnis Ende Gelände organisiert seit 2015 Massenaktionen des zivilen Ungehorsams in deutschen Braunkohlerevieren, um sich für eine sofortige Abschaltung der zerstörerischen Kohlekraftwerke und globale Klimagerechtigkeit einzusetzen. Im Mai 2020 stufte der Berliner Verfassungsschutz die dortige Ortsgruppe als „linksextremistisch“ ein. Mit dieser Einstufung wird unserer Meinung nach bewusst versucht Ende Gelände in der Öffentlichkeit zu diskreditieren, die Bewegung zu schwächen und den Kampf für Klimagerechtigkeit zu kriminalisieren. Dies ist nicht das erste Mal, dass der Verfassungsschutz nicht als Warninstanz vor Bestrebungen gegen die „freiheitlich demokratische Grundordnung“ agiert, sondern versucht in eine bestimmte politische Richtung zu wirken.
 
Aber nicht nur die Einstufung als „linksextremistisch“ ist fragwürdig, sondern auch die Fokussierung auf das Extremismusmodell an sich. Es besagt, dass sich Links und Rechts an den „Rändern“ – im Extrem – wie ein Hufeisen annähern und sich damit von einer „vernünftigen, demokratischen Mitte der Gesellschaft“ abheben und diese bedrohen. In der Sozialwissenschaft ist das heftig umstritten und gilt als unwissenschaftlich
Zu dieser Thematik haben wir, passend zu unserer Ausstellung „Versagen mit System“, Tom Uhlig eingeladen, der uns das Buch „Extrem Unbrauchbar – Über Gleichsetzungen von links und rechts“ vorstellen und an ihm Grundzüge und Problematik der Extremismustheorie aufzeigen wird. Nach der Vorstellung des Buches folgt eine offene Diskussionsrunde mit Tom Uhlig und Vertreter*innen der Klimagerechtigkeitsbewegung darüber, inwieweit der Verfassungsschutz auf Grundlage einer fragwürdigen Extremismustheorie versucht politischen Einfluss auf die Öffentlichkeit durch die Kriminalisierung  progressiver sozialer Bewegungen aus dem linken Spektrum auszuüben.
„Ende Gelände München bedankt sich herzlich beim EineWeltHaus München für das zur Verfügung stellen der Räumlichkeiten. Ebenfalls gilt der Dank dem Kurt Eisner Verein für ihre Unterstützung bei unserer Veranstaltung.“

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