Die NATO und ihre Kriege

Wann
Freitag - 17.02.2023
19:00 - 22:30

Wo
EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80
80336 München

Details

Alljährlich treffen sich auf der Münchner Sicherheitskonferenz hochrangige Politiker*innen, Lobbyist*innen, „Militärexperten“ und Vertreter*innen der Kriegs- und Rüstungsindustrie, um in lockerem und ungestörten Rahmen Pläne und Allianzen zu schmieden, die Sicherheit der Herrschenden auszubauen und ihre Kriege vor allem gewinnbringend zu führen.
Entgegen der einseitigen Betrachtung der NATO-Kräfte und ihrer Verbündeten, wollen wir eine progressive Perspektive der betroffenen Menschen von ihren zerstörerischen Kriegen aufzeigen. Es soll um die Geschichten gehen, die das Kriegstreiben der NATO in den letzten Jahrzehnten geschrieben hat. Welche Interessen werden mit Kriegen verfolgt, und, sind sie wirklich, wie immer betont wird, die „letzte Wahl“, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft wurden? Anders als auf der Sicherheitskonferenz wollen wir uns dabei nicht an jenen orientieren, die die Kriege von ihren Sesseln aus diskutieren und dirigieren. Uns geht es um die Perspektive derer, die im Krieg leben, kämpfen oder vor ihm fliehen müssen. Wenn wir über die NATO und ihre Kriege sprechen, dann kratzen wir an ihrem Bild als „Verteidigerin der Freiheit“, welches das Kriegsbündnis gerade im Ukraine-Krieg versucht aufrechtzuerhalten.
Wir verurteilen den russischen Angriffskrieg. Das heißt allerdings nicht, dass wir uns an die Seite der NATO stellen und all die menschenverachtenden und die von wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen geleiteten Invasionen in den letzten Jahrzehnten vergessen, welche unter dem Deckmantel von Sicherheit und Entwicklung durchgeführt wurden (und werden).
Auf unserer Podiumsdiskussion am 17.02.2023 um 20 Uhr im EineWeltHaus wollen wir die Auswirkungen des imperialistischen Handelns der NATO auf die Zivilbevölkerung diskutieren. Dafür haben wir Selay Ghaffar (Frauenrechtsaktivistin aus Afghanistan), Nilufer Koc vom KNK (Nationaler Kongress Kurdistans), Emma Lehbib (Sprecherin der saharauischen Diaspora) und Shoan Vaisi (Die Linke, Aktivist für Geflüchtete und soziale Gerechtigkeit aus Ostkurdistan-Iran) eingeladen. Gemeinsam mit ihnen und der Moderation durch Laia (München International) und Kerem Schamberger (Kommunikationswissenschaftler) wollen wir aus den Perspektiven verschiedener Regionen, Bevölkerungsgruppen und Bewegungen auf die unterschiedlichen Kriege der NATO-Staaten schauen. Die Diskussion wird die Auswirkungen des Vorgehens der NATO u.a. auf Umwelt, feministische Bestrebungen und die Gesellschaft in den betroffenen Ländern thematisieren. Zuletzt möchten wir mit den Referent*innen die Möglichkeiten des Widerstandes und der Solidarität hier „im Herzen der Bestie“ diskutieren.

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