Buchvorstellung: Vermisst, aber nicht vergessen – Auf der Suche nach den Nachfahren der Toten des KZ Engerhafe

Wann
Freitag - 16.01.2015
20:00 - 22:00

Wo
Buchhandlung Kunst- und Textwerk
Ligsalzstr. 13
München

Details

Buchvorstellung mit Eintritt: 5 Euro

 

Engerhafe, ein Flecken in Ostfriesland, 1944: Das Konzentrationslager der Nationalsozialisten
liegt mitten im Dorf, ein abgelegenes Außenlager des KZ Neuengamme,
errichtet für 62 Tage zum Bau des Friesenwalls. 2000 Gefangene, ausgesetzt der Kälte,
dem Hunger und dem Prügeln der Wächter. 68 Polen, 47 Niederländer, 21 Letten,
17 Franzosen, 9 Russen, 8 Litauer, 5 Deutsche, 4 Esten, 3 Belgier, 2 Italiener, 1 Slowene,
1 Spanier, 1 Tscheche und 1 Däne sterben.
Engerhafe heute: Ein Stein auf dem Friedhof erinnert an die 188 Ermordeten. »Wer ist
hier begraben?«, fragt Imke Müller-Hellmann ihre Großmutter, die 1944 27 Jahre alt
war und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Lager lebte. »Die Großmutter schwieg und
konnte sich den Namen nicht zuwenden«, sagt Müller-Hellmann, »aber ich kann es.«
Elf Familien der KZ-Opfer macht sie ausfindig. Sie reist zu ihnen nach Frankreich, Polen,
in die Niederlande, nach Dänemark, Spanien, Lettland und Slowenien. Dort hört sie
von Widerstandsgruppen und Partisanen, vom Spanischen Bürgerkrieg und vom Warschauer
Aufstand, vom Schweigen in den Familien und dem Leid der Hinterbliebenen.
Sie schreibt das Gehörte auf und gibt den Toten damit ihre Geschichten zurück.

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