Militarisierung, Flüchtlingsabwehr und Rekolonialisierung – Deutschland und die EU in Nordafrika und der Sahel-Region

Wann
Montag - 12.11.2018
19:00 - 21:30

Wo
EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80
80336 München

Details

Christoph Marischka – IMI (Informationsstelle Militarisierung)

In den vergangenen Jahren haben die USA, aber auch Deutschland
und die EU unter französischer Führung in Nord- und Westafrika ein
Netz von Stützpunkten, Drohnenbasen und Militärmissionen aufgebaut.
In den betreffenden Staaten werden die Streitkräfte, Geheimdienste,
Polizei-und Grenzschutzbehörden mit westlicher Hilfe ausgebaut und
mit moderner Überwachungstechnologie ausgerüstet.

Viele dieser Maßnahmen erfolgen im Zuge der Vorverlagerung derEU-Außengrenzen und mit dem Ziel, Flüchtlinge und Migrant*innen bereits
auf dem afrikanischen Kontinent aufzuhalten und ggf. zu internieren.
Zweifelhafte und diktatorische Regime werden zu „Türstehern“ der EU und hierfür mit Entwicklungshilfegeldern und militärisch-polizeilicherAusstattungshilfe belohnt. Zugleich jedoch reihen sich die westlichen Aktivitäten in einen bereits länger stattfindenden Prozess der Rekolonialisierung ein, in dem es auch um den geopolitischen Kampf um Einflusssphären geht. Insbesondere unterstreicht die EU hier ihren Anspruch, als eigenständiger, globalerAkteur in Erscheinung zu treten.

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