[Zugtreffpunkt] Demo in Schwandorf: Oberpfalz entnazifizieren

Wann
Samstag - 27.07.2019
9:30 - 9:45

Wo
München Hauptbahnhof
Hauptbahnhof München
München

Details

Für Samstag, den 27 Juli, rufen Oberpfälzer Antifaschist*Innen zu einer Demonstration gegen rechte Umtriebe in der Oberpfalz, allen voran in Schwandorf auf. Der Treffpunkt für die gemeinsame Anreise am 27 Juli ist um 09:30 Uhr vorm „Rewe to go“ im Untergeschoss vom Münchner Hauptbahnhof. Bitte pünktlich sein.

 

Oberpfalz entnazifizieren – Antifaschismus in die Offensive! – Demonstration in Schwandorf – 27.07.2019

Allgemein: Die Rechte und der Kapitalismus

Die braune Pest frisst sich wieder einmal durch Europa. Krisen des internationalen kapitalistischen Wirtschaftssystems und dessen Symptome werden von europäischen FaschistInnen instrumentalisiert, um die jeweiligen Bevölkerungen mit rassistischer, antisemitischer und menschenverachtender Hetze aufzuwiegeln. Die Krisen dieses Systems verursachen auf dem ganzen Kontinent eine breite Verarmung der sogenannten Mittelschicht, Millionen von Menschen welche in die Altersarmut abrutschen, Massenarbeitslosigkeit in vielen Teilen von Europa, massive Verschuldung der privaten Haushalte sowie sämtlicher europäischer Staaten, zügellose Erhöhungen der Mietpreise und der Lebenshaltungskosten bei gleichbleibenden oder abnehmenden Lohn. Weitere Folgen sind die Privatisierung der öffentlichen Sektoren und die Vernichtung der mühselig erkämpften sozialen Sicherungssysteme. Überdies hinaus lechzen insbesondere die großen Industriestaaten nach Rohstoffen, „sicheren Handelswegen“, Absatzmärkten und Energiequellen. Diese werden bei Bedarf hemmungslos beschafft. Mittlerweile spart man sich sogar die Mähr vom Krieg der „guten Demokraten“ gegen die „bösen Tyrannen“. Es geht ausschließlich um wirtschaftliche Interessen und es wird auch endlich genauso benannt. Bombardierungen, Besetzungen, Besatzungen, Enteignungen und die Einverleibung von ganzen Industriezweigen in die jeweiligen Ökonomien der Siegermächte sind ein sich permanent wiederholendes Schema der jüngeren Geschichte. Auf der Strecke bleiben Millionen Menschen ohne Dach über Ihrem Kopf, ohne fließend Wasser oder ausreichend Nahrung, ohne jede Sicherheit nicht täglich durch die Willkür von teilweise auch durch die Siegermächte eingesetzten Ersatztyrannen in dunkle Folterkammern zu landen. Ohne die Sicherheit körperlicher oder seelischer Unversehrtheit. Frauen sind der Gefahr ausgesetzt, Opfer von Übergriffen und Misshandlungen jedweder Art zu werden.

Millionen Menschen sind aufgrund dieser Verhältnisse gezwungen zu fliehen. Aus diesem Grunde gibt es ein ausdifferenziertes, so effizient wie grausames Vorgehen verschiedenster Fraktionen der europäischen Rechten, um z. B. derartige Symptome des Kapitalismus (in diesem Falle Flucht) aufs Äußerste zu bekämpfen.

Das teilweise ungewollte, aber zumindest indirekte Zusammenspiel von Konservativen und Ultra rechten Parteien, Stiftungen und Organisationen, in einem Konkurrenzkampf um WählerInnen, treibt die Gesellschaft scharf nach rechts. Das Fundament ist die Absicherung der Privilegien der Herrschenden und der reibungslose Ablauf des Wirtschaftens in Anbetracht der damit einhergehenden Verelendung. Aufstände von „Links“ werden von rechts beantwortet und vernichtet. Innere Krisen werden zunehmend polizeilich oder militärisch gelöst. Entsprechende Verschärfungen der Gesetze miteingeschlossen. Wo sich Widerstand regt und sei er noch so harmlos, wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. In der vollkommenen Bandbreite der bürgerlichen Medien wird insbesondere seit Beginn der sogenannten „Flüchtlingskrise“ 2015 gegen Geflüchtete und progressive Demonstrierende jeder Couleur gehetzt.

Seit 2015 hat sich einiges getan. In den europäischen Gesellschaften hat sich ein riesiger Block rechts-reaktionärer, rassistischer und faschistischer Strukturen gebildet, welche drauf und dran sind, die Mehrheit zu werden.

LOKALisierung des Problems

Insbesondere im Jahre 2017 vor den Landtagswahlen versuchte die CSU in Bayern, mit dem rassistischsten Wahlkampf der Geschichte der Partei, Wähler von Ihrem Double namens AFD abspenstig zu machen. Vor diesem Hintergrund spielten sich nahezu täglich „kleinere“ und größere Angriffe, Attacken und Anschläge auf Menschen ab, welche in das Vernichtungsschema von FaschistInnen passen. Besonders widerwärtige Schweinereien wurden in den Medien bekannt. Wie z. B. die Geschehnisse in Heidenau. Die kleine Ortschaft wurde von hunderten vermummten und bewaffneten Neonazi- SchlägerInnen überrannt, welche sich an den dortigen Geflüchteten austoben wollten. Ganz im Gegensatz zu der eigentlichen Manier der deutschen Polizei, wurde ebenso wie Monate später bei Naziaufmärschen in Chemnitz und anderswo, die Polizei bewusst auf eine Stärke reduziert, welche es hunderten aus der ganzen BRD angereisten Neonazis massenhaft ermöglichte, schwerste rassistisch motivierte Straftaten, wiederholt und unerkannt vollziehen zu können. Mit dieser Erzählung gab sich ein großer Teil der Öffentlichkeit zu frieden. Recherchiert man genauer, um wem es sich bei den sogenannten „angereisten rechtsextremen Gewalttätern“ handelt, so stößt man u. A. auf eine besonders gewaltbereite Neonazigruppe aus Schwandorf in der Oberpfalz.

Die „Prollcrew Schwandorf“:

Wer oder was sind diese menschenverachtenden Idioten und warum können solche Schweine hier im Landkreis seit Jahren ungestört ihren Dreck abziehen?
Zunächst taten sich die zwei Dutzend organisierten Neonazis dadurch hervor, dass sie immer wieder im Landkreis Schwandorf Konzerte mit faschistischen Bands organisierten. Dabei wurden z. B. auch Bands wie „Germanium“ oder „Schanddiktat“ gebucht, welche rechtsterroristischen Kreisen wie der verbotenen „Blood and Honour“ Struktur nahestehen. Dass dieser Verein vom Verfassungsschutz beobachtet wird, hat wohl politisch keine Bedeutung. Es würde uns jedoch nicht wundern, wenn diese Fascho-Truppe mit V-Leuten durchsetzt und von diesem querfinanziert würde. Die Verstrickungen in militante und terroristische Neonazistrukturen dieses von ehemaligen GeStaPo und SS Leuten mitgegründeten Vereins, wurden vor allem während der NSU Prozesse deutlich.
Der Schwandorfer Nazihaufen entstand ursprünglich aus einer Neonazi Gruppe namens „Widerstand Schwandorf“ und ging unmittelbar aus dem Neonazi-Netzwerk „Freies Netz Süd“ hervor.
Die dort aktiven Rechtsextremen verlagerten Ihre lokalen Aktivitäten lange Zeit eher in ein subkulturelles Betätigungsfeld. Seit längerem werden immer wieder gewalttätige Übergriffe auf Menschen gemeldet, die der „Prollcrew Schwandorf“ zufällig in die Quere kamen.
Außerhalb ihres „Wohnzimmers“ marschierten die KameradInnen beim „Tag der deutschen Zukunft“ in Dortmund zusammen mit 1000 FaschistInnen genauso selbstverständlich auf, wie beim „Rock gegen Überfremdung 2017 in Themar“. Zwischendurch vernetzte man sich mit ausländischen Neonazis und plante eine Tour zum „Tag der Ehre“ nach Ungarn. Schockierender Weise fand eines der besagten Konzerte im Sportheim des TSV Klardorf statt. Ein aktiver Neonazi war dort zeitlich auch aktiver Fußballer und ehemaliger Jugendtrainer. Dieser übernahm schlussendlich auch die Bewirtung des dortigen Vereinsheims.

Obwohl seine menschenverachtenden, rechtsextremen Positionen allseits bekannt waren, intervenierte der Verein nicht. Unter dem Motto „Unsere Stadt – unsere Regeln“ bedrohen und schlagen organisierte Neonazis der „Prollcrew Schwandorf“ seit Monaten unliebsame Personen. Stadtverwaltung, Politik und Polizei sahen bisweilen keine Notwendigkeit, dem Treiben in irgendeiner Form Einhalt zu bieten. Deshalb:

Neonazis aus der Wohlfühlzone jagen!
Keinen Fußbreit den Faschisten – ANTIFA in die Offensive

Was diesen rassistischen GewalttäterInnen am allerwenigsten gefallen dürfte, ist ihr Treiben endlich an das Licht der Öffentlichkeit zu zerren. NachbarInnen sowie ArbeitskollegInnen, Freunden, Verwandte, Bekannte und Familien – alle sollten darüber informiert werden, dass entsprechende Personen einer gewalttätigen, militanten Neonazis Struktur angehörig sind. Weiter gilt es Ihnen innerhalb ihrer aktiven Sportvereine auf die Pelle zu rücken. Die Vereine sollten aufgefordert werden sich aufs schärfste zu distanzieren oder müssen zur Verantwortung gezogen werden. Auf entsprechenden Sportveranstaltungen aufzutauchen und für den Kampf gegen Rassismus werben, scheint eine denkbare Möglichkeit der Intervention. Und nicht zuletzt muss diesem Pöbel auf der Straße entschlossen entgegengetreten werden.
Aus diesem Grund rufen wir alle Antifaschistinnen und Antifaschisten auf, sich an der Demonstration am 27.07.2019 um 12:30 in Schwandorf zu beteiligen. Wir wollen die Nazis aus ihrer Wohlfühlzone jagen. Wir dulden nicht länger, dass derart menschenverachtende Arschlöcher in unseren Landstrichen Angst und Schrecken verbreiten wollen. Es sind eben unsere Städte und Dörfer, es ist die breite antifaschistische Offensive, die dafür sorgen wird, dass sie keinen Meter weiter gehen werden.
In diesem Sinne. Schlagen wir gemeinsam zu. Zeigen wir gemeinsam und solidarisch Stärke auf der Straße. Organisieren wir den antifaschistischen Aufbau. Unterstützen wir den lokalen antifaschistischen Widerstand. Vernetzen wir uns überregional.

gez. Sozialrevolutionäre Aktion

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