Revolutionsfilm „Es geht durch die Welt ein Geflüster“

Wann
Sonntag - 01.03.2020
11:00 - 13:00

Wo
Werkstattkino
Fraunhoferstr. 9
80469 München

Details

7. November 1918. Revolutionäre Nacht in München. Nach einer Großdemo führt Kurt Eisner die Menschenmenge zu den Kasernen. Die kriegsmüden Soldaten laufen sofort über. Der König samt Entourage flieht. Ohne Blutvergießen wird der Freistaat Baiern geboren. In der Folge kämpfen revolutionäre und reaktionäre Kräfte mit allen Mitteln um die Macht. Eisner wird ermordet. Zwei Räterepubliken sind von nur kurzer Dauer. Die junge Demokratie ist verletzlich und scheitert, wird blutig niedergeschlagen. „Es geht durch die Welt ein Geflüster“ entstand 1988 und verwebt zeitgeschichtliche Filmdokumente und Interviews. Zu Wort kommen die damals bereits hochbetagten ZeitzeugInnen aus dem anarchistischen, kommunistischen und sozialistischen Spektrum wie Benno Scharmanski, Centa Herker, Hugo Jakusch, Sophie Radischnigg, Minna Dittenheber, Emil Meier und Peter Lichtinger. Sie sind Kinder und Jugendliche aus dem Arbeitermilieu, die die Revolution aus der Nähe erlebt haben, mir ihr sympathisierten oder mitgekämpften. Die Errungenschaften der Revolution werden ebenso thematisiert wie ihr Scheitern. Dazu gehören die Verwerfungen innerhalb der Linken wie auch die Heldinnen der Frauenbewegung; zuvorderst das Lesbenpaar Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann, die Revolutionärinnen Hilde Kramer, Zenzl Mühsam, Sarah Sonja Lerch und Hedwig Kämpfer, einzige Richterin im Revolutionstribunal.
Für diejenigen, die heute für eine gerechte Gesellschaft kämpfen wirft „Es geht durch die Welt ein Geflüster“ brisante politische Fragen auf: Welche Utopien brauchen wir heute? Was tun, wenn die Freiheit auf der Straße liegt? In welcher Welt wollen wir leben?
Diese Veranstaltung findet statt zum Andenken an Kurt Eisner, der am 21.2.1919 von einem Rechtsradikalen ermordet wurde.

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