Neuer alter Autoritarismus? Autarkie- und Freiheitswünsche im gegenwärtigen Rechtsruck

Wann
Freitag - 06.06.2025
19:00 - 21:00

Wo
KulturLaden Westend
Ligsalzstr. 44
80339 München

Details

Vortrag und Diskussion mit Anna-Rosa Ostern

 

Die Politiken Trumps und Mileis sind der Höhepunkt eines sich verändernden Autoritarismus, der es vermag Freiheitswünsche und Unabhängigkeitsphantasmen mit regressiven politischen Forderungen zu verbinden. Zur Diskussion steht die Frage, ob sich der autoritäre Charakter gewandelt und angepasst hat – oder ob Freiheitswünsche schon immer Teil autoritärer Formierungen war.
In dem Vortrag diskutiere ich diese These unter dem Schlaglicht Selbstversorgung. In Interviews mit Prepper:innen und eher ökologisch orientierten Selbstversorger:innen zeigt sich, dass Autarkie- und Massenwünsche miteinander einhergehen: Um dem antizipierten Zusammenbruch gesellschaftlicher Strukturen entgegenzuwirken, wird versucht, so autark wie möglich zu leben und jegliche Form von Abhängigkeit zu vermeiden. Parallel zu diesen Freiheitswünschen zeigen sich jedoch destruktive Zerstörungswünsche, der Rückzug in vormoderne Gemeinschaften und die Bereitschaft das Eigentum, vor politisch Andersdenkenden und/oder migrierenden Menschen mit Waffengewalt zu verteidigen. All das impliziert eine radikale Ablehnung moderner Gesellschaft.
Um zu diskutieren, wie diese Freiheitswünsche mit autoritären Denkmustern einhergehen, wird der klassische autoritäre Charakter mit Fokus auf seine psychoanalytische Grundierung sowie seine Aktualisierungen (Libertärer Autoritarismus) aufgerufen. Mittels Freuds Massenpsychologie und weiterer psychoanalytischer Überlegungen schlage ich einen etwas anderen Blick auf autoritäre Formierungen im Rahmen des globalen Rechtsrucks vor.

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