LGBT*-Widerstand in Honduras seit dem Putsch 2009

Wann
Samstag - 21.05.2016
19:00 Uhr

Wo
Ligsalz8
Ligsalzstr. 8
80339 München

Details

Vortrag und Diskussion mit der honduranischen Trans*Aktivistin Frenessys

Frenessys Sahory Reyes (30) gehört zu den bekanntesten Trans*Aktivist*innen in Honduras. Sie arbeitet seit 2007 mit der Asociácion LGBT Arcoíris zusammen und ist Mitgründerin der Trans* Frauen-Gruppe Muñecas de Arcoíris. 2014 gründete sie mit anderen zusammen einen landesweiten Zusammenschluss von Trans*Frauen, das Red Nacional de Mujeres Transsexuales und die Beratungsorganisation Asociación Cozumel Trans.

Allein seit Ende Juni 2015 wurden sechs Mitglieder von Arcoíris ermordet, darunter vier Trans*Frauen. Hinzu kommen versuchte Morde, Überfälle, Kurzeitentführungen und Folter. Die Hälfte der Verbrechen wird Schätzungen zufolge von Polizisten bzw. Militärs begangen. Mehrere Mitglieder der Organisation mussten ins Exil fliehen. Frenessys, die ebenfalls Morddrohungen erhalten hat, berichtet über den Alltag von Trans*Frauen in Honduras und die Kämpfe der LGBT-Community in Zeiten verschärfter politischer Repression und allgegenwärtiger hate crimes und diskutiert mit uns z.B über die folgenden Fragen:

Was sind die aktuellen Herausforderungen nach den jüngsten Morden? Welche Schutzmaßnahmen gibt es für gefährdete Aktivist*innen? Welche müsste es geben? Wie verbinden sich die Kämpfe der LGBTI*-Community mit anderen sozialen Widerstandsbewegungen in Honduras und darüber hinaus? Was haben Programme der Europäischen Union mit der Situation der LGBTI* in Honduras zu tun? Welche Strategien der internationalen Solidarität sind derzeit möglich? Welche Vernetzungen haben sich auf der Reise ergeben?
Die Asociación LGTB Arcoíris de Honduras besteht seit 2003. Sie ist eine Basisorganisation für den Schutz und die Förderung der Menschenrechte der honduranischen LGBT-Community, die direkt mit LGBT*-Personen arbeitet. Die Vereinigung hat verschiedene Untergruppen, wie die Lesbengruppe LITOS, die Trans*Frauengruppe Muñecas de Arcoíris und eine Gruppe von Familienangehörigen. Sie zählt insgesamt mehr als 400 Mitglieder. Arcoíris hat sich zum Ziel gesetzt, die Menschenrechte der honduranischen LGBT-Community zu schützen und zu fördern sowie einen Beitrag zu leisten für die Reduzierung der Gewalt, die sich gegen die sexuelle Orientierung und die Gender-Identität richtet. Neben der direkten Beratungs und Empowerment-Arbeit mit der Community dokumentiert Arcoíris Menschenrechtsverletzungen, unterstützt bei Anzeigen, verfolgt juristische Prozesse und engagiert sich stark in der Advocacy- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Aktivitäten zielen neben konkreter Einzelfall-Betreuung immer auch auf strukturelle Veränderungen im Land ab. Der Verein ist Teil des Zusammenschlusses mehrerer Organisationen im Komitee der Sexuellen Diversität in Honduras und kooperiert mit sozialen Bewegungen von Frauen, kleinbäuerlichen Vereinigungen, Jugendlichen sowie Gruppen aus dem Gesundheits- und Bildungsbereich.

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