KAfe LöKaL: Riots, Gewalt und Gewaltlegitimation

Wann
Donnerstag - 05.01.2017
20:00 - 23:00

Wo
ligsalz8
Ligsalzstraße 8
München

Details

Ein Parteibüro wird besprayt, PEGIDA wird durch eine Sitzblockade am Weiterlaufen gehindert, Fenster werden eingeworfen. Schlecht?

Die Polizei nimmt Menschen fest, setzt auf Demonstrationen Tränengas ein, Arbeitslose werden dazu gezwungen, an »Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen« teilzunehmen. Gut?

»Gewalt ist keine Lösung!« So ein Grundtenor der öffentlichen Meinung. Die Anwendung von Gewalt scheint mit einem demokratischen Selbstverständnis, das auf der Gleichheit aller Menschen beruht, nicht vereinbar zu sein. Trotzdem ist Gewalt damit nicht grundsätzlich tabu. Eine Gewalt wird als notwendig und unumgänglich erachtet: die Staatsgewalt. Aus Schutz vor sich selbst brauche der Mensch eine kontrollierende, Ordnung schaffende und aufrechterhaltende Instanz. Ohne diese Instanz käme es zu Chaos und einer Vorherrschaft des Rechts des Stärkeren. In sogenannten »Rechtsstaaten« ist es also Pflicht, sich der Staatsgewalt zu unterwerfen. In sogenannten »Unrechtsstaaten« jedoch gilt es als legitim und begrüßenswert, wenn es durch sogenannte »Rebellen« zu gewaltsamen Aufständen oder von sogenannten »freiheitlichen Staaten« zu militärischen Interventionen kommt. Im »Kampf um die Freiheit« sind also doch Gewaltmittel erlaubt? Aber welche, von wem und wie lange? Wann hat ein Staat sein »Recht auf alleinige Gewaltausübung « verwirkt? Solche Fragen lassen sich scheinbar nur mithilfe eines »heiligen Zwecks«, der die (Gewalt-)Mittel rechtfertigt, beantworten, sei es nun die Aufrechterhaltung der Ordnung, die Christianisierung der Heiden, die Diktatur des Proletariats oder die Verteidigung der Menschenrechte. Wie jedoch lässt sich Gewalt durch etwas legitimieren, das immer den Zahn der Zeit zu spüren bekommen hat und bis jetzt nie eine Gemeingültigkeit erlangen konnte? Ist es also doch besser, grundsätzlich Gewalt an sich abzulehnen oder zu befürworten beziehungsweise zu differenzieren, welche Gewaltmittel grundsätzlich ok sind und welche nicht?

Zwischen diesen beiden Spannungsfeldern hat sich auch die philosophische Auseinandersetzung mit Gewalt immer bewegt. Nun wollen auch wir einen Schritt zurücktreten und grundsätzlich über Gewalt nachdenken und diskutieren. Dabei wollen wir unter Vorstellung und Einbeziehung unterschiedlicher Gewalttheorien zwei Fragen erörtern: Was ist Gewalt? Und wie lässt sie sich legitimieren? Wer sich vorab bereits mit der philosophischen Gewaltdebatte auseinandersetzen möchte, findet hier eine Einführung.

 

 

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