Wann
Dienstag - 03.06.2025
19:30 - 21:00
Wo
Sub - Schwules Kommunikations- und Kulturzentrum
Müllerstraße 14
München
Das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 hat zu einem erschreckenden Aufflammen des Antisemitismus in einem globalen Maßstab geführt, so auch in Deutschland. Dabei tritt dieser insbesondere in sich als progressiv, links und weltoffen verstehenden Milieus des Kunst- und Kulturbetriebs sowie an den Universitäten städtischer Metropolen lautstark in Erscheinung. Bereits zuvor bestehende Spaltungen wurden vertieft oder taten sich neu auf, so dass der Kunst- und Kulturbetrieb seit dem 7. Oktober unheilbar zerrissen wirkt. Während die Relevanz einer künstlerischen Äußerung häufig nur noch im Verhältnis zu einer Positionierung zum Israel-Palästina-Konflikt bemessen zu werden scheint, zeigt sich in den (Nicht-)Äußerungen einzelner Künstler*innen sowie von Institutionen zugleich ein großer Mangel an Empathie bis hin zu einer Verherrlichung terroristischer Gewalt.
Die Reaktionen in den verschiedenen Bereichen der Kunst und des Kulturbetriebs sind bis heute verstörend. Der Judenhass der Terrororganisation Hamas wird mit Verweis auf eine vermeintlich progressive postkoloniale Perspektive verklärt. Israel wird als kolonialer Siedlerstaat verunglimpft, der Vorwurf der Apartheid und des Genozids an den Palästinenser*innen in aggressiver Weise artikuliert und beliebige israelische Bürger*innen sowie Jüdinnen und Juden werden in Kollektivhaftung genommen. Dazu gesellt sich in den vergangenen Monaten, dass sich manche Kulturinstitutionen, Kurator*innen und Künstler*innen gegen eine kulturpolitisch gewollte verstärkte Bekämpfung von Antisemitismus wenden, weil dadurch Kunst- und Meinungsfreiheit bedroht seien. Hier wird ein falscher Gegensatz zwischen der Bekämpfung von Antisemitismus und der Wahrung der Kunstfreiheit aufgebaut, den es zu kritisieren gilt.
Matthias Naumann wird das von ihm herausgegebene Buch Judenhass im Kunstbetrieb vorstellen und die Ursachen und Äußerungsformen des Antisemitismus im Kulturbetrieb analysieren. Zudem wird er historische Entwicklungen aufzeigen sowie Gegenpositionen beleuchten und mögliche Konsequenzen diskutieren.
Kurzfassung:
Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 hat es auch im Kunst- und Kulturbetrieb in Deutschland massive Ausbrüche von Antisemitismus gegeben. Matthias Naumann wird das von ihm herausgegebene Buch Judenhass im Kunstbetrieb vorstellen, das detailliert verschiedene Kunstbereiche und die jeweiligen Erscheinungsformen von Antisemitismus und ihre Ursachen analysiert. Zudem wird er historische Entwicklungen aufzeigen sowie Gegenpositionen beleuchten und mögliche Konsequenzen diskutieren.
Dienstag, 3. Juni 2025, 19.30-21.00 Uhr, in der Müllerstraße 14, Sub – Schwul-queeres Kommunikationzentrum München e. V.
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