Große Wasserkraftwerke – Ohne Rücksicht auf Mensch und Natur? – Das Beispiel Hidroituango-Staudamm in Kolumbien

Wann
Montag - 04.11.2019
19:00 - 22:00

Wo
Barrio Olga Benario
Schlierseestr 21
81451 München

Details

Das Beispiel Hidroituango-Staudamm in Kolumbien

Hidroituango, der größte Staudamm Kolumbiens, wurde von den Stadtwerken von Medellín (epm) im Norden des Department Antioquia errichtet. Bereits seit Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2010 wird das Projekt immer wieder mit Korruption, mit schweren Menschenrechtsverletzungen und mit Umweltschäden in Verbindung gebracht. Flora und Fauna des Cauca und seiner Flusstäler sind teils irreversibel durch Rodungen und Bauabfälle zerstört. Im Frühjahr 2018 stand der Damm kurz vor dem Bruch. Nicht geräumter Bauschutt hatte zum Einsturz eines Umleitungstunnels des Cauca-Flusses geführt, in dem die Riesentalsperre errichtet wird. Noch bevor die Staumauer fertig gestellt war, staute sich der Fluss unkontrolliert auf. Überschwemmungen flussaufwärts und riesige Flutwellen flussabwärts trieben tausende Menschen in die Flucht. Zwischenzeitlich mussten 25.000 Menschen evakuiert werden, weil die Behörden wochenlang nicht gewährleisten konnten, dass die Staumauer hält. Die sterblichen Überreste hunderter Verschwundener, die an den Flussufern bestattet liegen, wurden unwiederbringlich unter den Wassermassen begraben.

Die Menschen, die sich jedoch gegen den Ausbau dieses Megaprojektes stellen, sehen sich dennoch ständigen Diskriminierungen, Stigmatisierungen und sogar Todesdrohungen ausgesetzt. Die Ríos Vivos-Bewegung macht seit Jahren auf diese Situation aufmerksam.

Über die Auswirkungen von Großprojekten wie dem Hidroituango-Staudamm sprechen wir mit
· Milena Flórez, Vorstandsmitglied der Bewegung Ríos Vivos. Sie ist als Anwohnerin selbst von Hidroituango betroffen und lebt aufgrund von Drohungen derzeit im Exil.
· Gladys Calderon Segura, Vertreterin von Rios Vivos in Europa.

Außerdem berichtet uns Marcela Rodrigues aus Brasilien über den Dammbruch des Rückhaltebeckens einer Eisenerzmine. Gemeinsam mit vier anderen Familien und dem bischöflichen Hilfswerk Misereor sowie der Menschenrechtsorganisation ECCHR klagt sie in Deutschland gegen den TÜV SÜD.

Christian Russeau, FDCL-Berlin und Dachverband der Kritischen AktionärInnen analysiert die Verantwortung deutscher Banken und Großunternehmen wie die KfW IPEX-Bank, Siemens, Kaeser Kompressoren, Münchner Rück und Hannover Rück.

Eintritt frei

Organisiert vom
Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V.
aus der Reihe Perspectivas Diversas

Gefördert durch
ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des BMZ und

in Kooperation mit
Aluna Minga, Casa Latinoamerica München, Dachverband der kritischen AktionärInnen, Initiative Lateinamerika Arte & Kultur, kolko e.V., MISEREOR, Movimiento Rios Vivos, Nord Süd Forum, ProREGENWALD, Protect The Planet, und Resistencia Democratica.

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