Gedenk- und Informationsveranstaltung zu den Opfern der NS-„Euthanasie“

Wann
Sonntag - 18.01.2015
18:00 Uhr

Wo
Gasteig
Rosenheimer Straße 5
München

Details

Die Arbeitsgruppe „Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus in München“ veranstaltet am 18. Januar einen Informationsabend, der den Opfern der NS-„Euthanasie“ und ihren Angehörigen gewidmet ist. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München und der Münchner Volkshochschule statt.


„Mein Großvater, mein Cousin, meine Tante, mein Nachbar…“
Gedenk- und Informationsveranstaltung zu den Opfern der NS-„Euthanasie“

Sonntag, 18. Januar 2015, 18.00 Uhr

Ort: Kulturzentrum Gasteig, Raum 0.117 (EG), Rosenheimer Str. 5, 81667 München

Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.


In der Zeit des Nationalsozialismus wurden etwa 300.000 Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder einer körperlichen Behinderung vom NS-Regime ermordet. Der Krankenmord wurde beschönigend „Euthanasie“ (guter Tod) genannt. Anstaltspatienten in Deutschland, Österreich und den angeschlossenen Gebieten wurden systematisch erfasst, selektiert und zur Tötung freigegeben. Eine Abteilung der Kanzlei des Führers in der Berliner Tiergartenstraße 4 organisierte dieses Programm, das deshalb auch mit dem Begriff „Aktion T 4“ bezeichnet wurde. Auftakt für die Mordaktion war der erste Patiententransport, der am 18. Januar 1940 von der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar in eine Tötungsanstalt ging.

Die Gedenk- und Informationsveranstaltung am 18. Januar 2015 ist den Opfern der NS-„Euthanasie“ gewidmet und möchte insbesondere Angehörige von „Euthanasie“-Opfern und Menschen, die vermuten, dass Verwandte von ihnen betroffen sind, bei der Spurensuche nach deren Schicksal unterstützen. Darüber hinaus sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen. Angehörige werden Lebensgeschichten von „Euthanasie“-Opfern erzählen und von ihren Bemühungen um Aufklärung des Schicksals ihrer ermordeten Familienmitglieder berichten. Es wird auch die Möglichkeit des persönlichen Gesprächs geben.

Im Auftrag des NS-Dokumentationszentrums München recherchiert die Arbeitsgruppe „Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus in München“ zu den Münchner Opfern der NS-„Euthanasie“. Die mehr als 2.000 Betroffenen – Männer, Frauen und Kinder – sollen in einem Gedenkbuch namentlich aufgeführt werden. Damit sollen die lange vergessenen „Euthanasie“-Opfer als Individuen gewürdigt werden und einen Platz in der Erinnerungskultur der Stadt München erhalten. Viele Angehörige von „Euthanasie“-Opfern haben sich nach dem Krieg nicht getraut, nachzufragen, oder wurden bei ihren Recherchen nicht unterstützt. So sind die Opfer aus dem Familiengedächtnis verschwunden oder verdrängt worden. Es ist aber nicht zu spät, sie zurück in die Familie zu holen und ihr Schicksal zu klären. Der Gedenk- und Informationsabend möchte dazu einen Beitrag leisten.

Veranstalter ist die Arbeitsgruppe „Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus in München“ (Michael von Cranach, Annette Eberle, Gerrit Hohendorf, Sibylle von Tiedemann) in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München und der Münchner Volkshochschule.

Kontakt: Michael von Cranach,

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