Elserado – ein Igitte-Grusical

Wann
Samstag - 02.08.2014
20:00 Uhr

Wo
Glockenbachwerkstatt
Blumenstraße 7
München

Details

All denen, die sich auch nur ab und zu in Münchens Kunst- und Kneipenszene bewegen, sind die Igitteschwestern mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit schon mal begegnet. Mit erstaunlicher Beharrlichkeit produzieren die beiden alle paar Wochen eine neue Ausgabe des Klatsch-Tratsch-Trash-Satire-Politmagazins „Igitte“ und bringen es dann allabendlich im Tausch gegen Geld oder einen „Hopfenblütentee“ unter die Leute.

„Ich wollte ja auch durch meine Tat ein noch größeres Blutvergießen verhindern“ Georg Elser

Im Jahr 2009 haben die Igitte-Sisters zum 70. Jahrestag des Bürgerbräu-Attentats die Geschichte von Georg Elser als Comic-Novel herausgebracht.

Elser verbrachte Monate mit der Erfindung und dem Einbau der „Höllenmaschine“. Mit dieser Zeitbombe wollte er am 8. November 1939 einen Anschlag auf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller verüben. Der Anschlag schlug fehl, Elser wurde verhaftet und 20 Tage vor der Befreiung des KZ Dachau durch die US-Armee von den Nazis ermordet.

Am 2. August präsentieren die beiden nun eine Reloaded Version ihrer Comic-Novel.

Dazu gibt es absurde Werbepausen sowie als Sneak Preview Auszüge aus dem neuesten Igitte-Roman-Projekt: Denn schon zwei Jahre nach dem Erscheinen von Elserado hatte die braune Realität die kühnsten Vorstellungen überholt. Und so schreiben die Igitte-Sisters derzeit an dem Serien-Thriller „Der Schlüssel im Dunkeln im Dreck“ zum Thema NSU.

Kleine Leseprobe aus Elserado:

Blas mir den Hobel aus

(Schwäbisches Volkslied (Elser war ja Folklore-Musiker und Schreiner) als Rap interprentiert)

[…]

Einen der redlich niemals beschwerlich
lässt man in heutger Zeit niemals in Ruh
Wer mich betrachtet und nur verachtet

Blas mir den Hobel aus
Blas mir den Hobel aus und geh nach Haus

Also fürs letzte halt ichs fürs beste
Dass man ein jeden lässt wie er nur will
Wollt ihr mich hassen so müsst ihr blasen
aufs neue den Hobel aus

Blas mir den Hobel aus…

Szenen Bürgerbräukeller

Uffta, uffta, bummsta, bummsta, humba tätätäää!
Die alten Kampfhunde warten auf den Oberwauwau Adolf Hitler
Die Rotzfahne
Die Bierfahne
Die Bluuuutfahne!!!
Ein Abend versiffter Fahnen
Bürgermeister Weber eröffnet sehr feierlich
Quäääquäääquäääfiiiep (das Mikro) Liebäää Altäää Krämpfer
Wir alle gedenken heute ääääh, ähm, der Toten von ähm 1922, oder war doch 23, jaa. dreiundzwanzig, dann hoid dreiundzwanzig,

Der Führer bellt: Wau! Wau! wau

wau!…Deutschland hat sich zum Kriege hinreißen lassen müssen…wau! wau! heute steht aber eine andere Rrregierrrung als 1914…Grrrzwuff! wau! In diesem Weltkrrrieg…Engländer sind drrreckig und ungewaschen! Wauwau! Wie lange der Krrrieg dauert, spielt keine Rrrrolläää!!! kapitulieren wird Doitschland niiiemals! Wauwauwauwau! Wau! Wau!

Gäste schreien nach der Bedienung und streiten Froooileeein!!!“ Mein Biiier und meine Ente! Setzen Sie sich SOFORT wieder hin! Pssst! Usw.

BROOOOmmm!
die Höllenmaschine explodiert
Das ist Wahnsinn, Hölle, Hölle, Höllenmaschine!

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