Die Marx-Rezeption in der Sozialdemokratie 1863 – 1914

Wann
Samstag - 20.10.2018
10:00 - 17:30

Wo
Gewerkschaftshaus München (DGB-Haus)
Schwanthalerstr. 64
München

Details

Das Verhältnis von Marx zur Sozialdemokratie war durchaus vielfältig: Er diente ihr als Ideengeber, war zugleich ihr Kritiker, und versuchte stets, seinen Einfluss auf sie zu wahren. Gerade letzterer Aspekt ist wichtig, wenn man die Umwandlungsgeschichte der Marxschen Theorie in „den“ Marxismus betrachtet, die ab Mitte/Ende der 1870er Jahre stattfand. Denn dass sich der Marxismus als maßgebende Parteiideologie durchsetzen würde, war zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs ausgemacht.

In den 1880er verfestigte sich der Einfluss des Marxismus auf die Sozialdemokratie, wobei nicht nur Engels, sondern auch die Marx-Rezeption von Karl Kautsky eine entscheidende Rolle spielte. Vorläufiger Schlusspunkt dieser Entwicklung zur „offiziellen“ Parteiideologie war das Erfurter Parteiprogramm von 1891. Doch bereits hier wurde deutlich, dass die SPD beides sein wollte: Revolutionäre Kraft im Sinne des Marxismus und praxisorientierte Reformpartei der kleinen Schritte. Diese „Spannung“ eskalierte im Revisionismusstreit der späten 1890er Jahre. Bis 1914 entwickelten sich die unterschiedlichen Richtungen weiter auseinander. Bei allen diesen Diskussionen ging es zwar um praktische Politik, zugleich spielte aber auch immer die Frage um die richtige Marx-Interpretation eine Rolle.

Ein Schwerpunkt des Tagesseminars liegt auf der gemeinsamen Lektüre von Originalquellen, auf deren Kommentierung und gemeinsamer Diskussion.

Referent: Dr. habil. Jan Hoff, Historiker und Politikwissenschaftler

Veranstalter: DGB Bildungswerk Bayern e.V.

Anmeldung an [email protected]

 

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