Demonstration gegen den Militär-Putsch in Myanmar

Wann
Sonntag - 08.08.2021
13:00 - 16:00

Wo
Marienplatz
Marienplatz
München

Details

Am Jahrestag des Aufstands vom 8.8.1988, rufen Unterstützer*innen der Demokratiebewegung in Myanmar weltweit zu Protesten gegen die am 1. Februar an die Macht geputschte Militärregierung auf. In München beginnt die von der Gruppe German Solidarity with Myanmar Democracy. Ab ca. 14:30 wird mit Kerzen am Geschwister-Scholl-Platz der tausenden Todesopfer von 1988 wie auch an die über 900 seit Februar getöteten Oppositionellen gedacht.

Am 01.02.2021 hat das Militär in Myanmar geputscht. Es hat das Parlament besetzt und die konstituierende Sitzung der neu gewählten Regierung verhindert. Hochrangige Regierungspolitiker*innen und weitere führende Persönlichkeiten und Aktivist*innen wurden verhaftet und ihre Kommunikation zur Außenwelt abgeschnitten. Die myanmarische Öffentlichkeit reagierte sofort. Mithilfe der sozialen Medien fand sich ein Großteil der Zivilgesellschaft zu Protesten auf den Straßen der Städte ein. Mitarbeiterinnen des Gesundheitsministeriums gründeten derweil die Generalstreik-Bewegung des zivilen Ungehorsams (CDM), die das Land zum Stillstand gebracht hat.

In den Protesten der ersten Wochen nach dem Coup fand sich ein breites Spektrum kreativer, bunter Protestformen zusammen. Doch das Militär eskalierte gezielt und geht äußerst brutal gegen die Demonstrierenden vor. Am 9.Februar wurde Mya Thwate Thwate Khaing bei Protesten in der Hauptstadt Naypyidaw erschossen und wurde zum ersten Todesopfer des Putsches. Seitdem wenden Militär und Polizei zunehmend Gewalt gegen Protestierende und Bevölkerung an: mit gezielten Kopfschüssen werden wahllos Menschen hingerichtet, Nachts stürmen bewaffnete “Sicherheitskräfte” Wohnungen von Bürger*innen und verbreiten Terror. Tausende wurden festgenommen: während einige unter Hausarrest gestellt sind, ist bei vielen Festgenommenen unklar, wo sie festgehalten werden und ob sie noch am Leben sind. Allein am 27.03., dem offiziellen Feiertag des Militärs, wurden über 100 Menschen grausam und willkürlich ermordet. Auch in den Grenzgebieten eskaliert die Situation zunehmen. Bewaffnete Konflikte mit bewaffneten Gruppen flammen wieder auf. Das Land steht kurz vor einem Bürgerkrieg.

Unsere Forderungen und Ziele

Wir unterstützen die Forderungen der zivilgesellschaftlichen Akteure für ein freies, demokratisches und selbstbestimmtes Myanmar. Dabei erkennen wir an, dass die innenpolitischen Verhältnisse in Myanmar komplex und vielschichtig sind. Die Zukunft des Landes kann nur von innen heraus nachhaltig gestaltet werden. Unsere Hoffnungen liegen in der Verwirklichung der Menschenrechte hin zu Frieden, Föderalismus und Demokratie.

Angesichts der ausufernden Gewalt des staatlich eingesetzten Terrors durch Militär, Polizei und para-militärischer Akteure sind unsere dringlichsten Forderungen:

  • Gewährleistung des Rechts auf Leben sowie die physische und psychische Unversehrtheit der Menschen in Myanmar
  • die sofortige Freilassung der politischen Gefangenen
  • Wirksame Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft zur Unterstützung der friedlichen Protestbewegungen und ihrer Ziele.

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