Das Vokabular neoliberaler Klimapolitik

Wann
Mittwoch - 23.11.2016
19:00 - 21:30

Wo
Lost Weekend, Lesecafé & Buchhandlung
Schellingstr. 3
80779 München

Details

Vorstellung des „Wörterbuchs Klimadebatte“ (von Sybille Bauriedl) inklusive Kritik herrschender klimapolitischer Problemrahmen und Diskussion über Lösungsansätze

Die Debatte um den Klimawandel und nachhaltigen Klimaschutz hat ihr eigenes Vokabular hervorgebracht. Kern dieses Vokabulars ist die Verknüpfung des Versprechens auf ungebremstes Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig reduziertem Umweltverbrauch. Diese win-win-Option soll durch marktbasierte Klimaschutzinstrumente und sogenannte grüne Technologie gewährleistet werden. Begriffe wie „Energieeffizienz“, „Klimaneutralität“, „Bioökonomie“ oder „Nullemission“ suggerieren, dass eine ressourcenintensive Wirtschafts- und Konsum-weise nur einer ökologischen Modernisierungen bedarf, um den Notwendigkeiten des Klimaschutzes gerecht zu werden. Obwohl die win-win-Versprechen nach zwanzig Jahren internationaler Klimapolitik noch nicht eingetreten sind, verlieren diese Begriffe bisher nichts an ihrer Überzeugungskraft.

Über zwanzig SozialwissenschaftlerInnen haben für das „Wörterbuch Klimadebatte“ untersucht, in welcher Weise ein ressourcen- und emissionsintensiver Industriekapitalismus in eine „Grüne Ökonomie“ umgedeutet wurde. Sie zeigen an über vierzig Schlüsselbegriffen durch welche Argumente diese plausibel erscheinen und welche alternativen Entwicklungsoptionen damit gleichzeitig marginalisiert werden.

Dr. Stefanie Baasch (Hamburg) und Dr. Sybille Bauriedl (Bonn) stellen zentrale Argumente des Buches „Wörterbuch Klimadebatte“ (Transcript Verlag 2015) und beispielhafte Schlüsselbegriffe vor.

„Das Vokabular neoliberaler Klimapolitik“ findet in Kooperation mit dem Kurt Eisner Verein/Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern, Institut für Soziologie an der LMU München und der Petra-Kelly-Stiftung statt.

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