[Dachau] Antifaschistisches Infocafe: „Franquismo“ – Der spanische Faschismus

Wann
Dienstag - 02.07.2019
20:00 - 23:00

Wo
Freiraum Dachau
Brunngartenstr. 7
Dachau

Details

Die extreme Rechte bezieht sich nicht nur auf den Nationalsozialismus. Strömungen wie die völkische „Neue Rechte“ versuchen diesen bewusst zu umgehen. Auch für Antifaschist_innen ist es unerlässlich sich inhaltlich mit anderen Faschismusmodellen zu beschäftigen. Die spanische Variante birgt mehrere Besonderheiten. In Spanien versuchten sich die Faschist_innen 1936 an die Macht zu putschten, worauf die Arbeiter_innenschaft in Katalonien mit einer sozialen Revolution antwortete. Milizen der Gewerkschaften kämpften selbstorganisiert gegen den Putsch und führten in befreiten Gebieten Kollektivierungen durch. Die gesamtspanische linke Volksfrontregierung drängte die Revolution schrittweise zurück und schließlich wurden sämtliche soziale Errungenschaften mit Hilfe stalinistischen Terrors zunichte gemacht. Der spanische Bürgerkrieg endete mit dem Sieg der Faschist_innen 1939. General Franco herrschte als „Caudillo“ („Führer“) bis 1975. Das System des „Franquismo“ wies im Laufe der Zeit einige Wandlungen auf, aber natürlich faschismustypische Wesensmerkmale, wie den eines autoritären Koporatismus. Ungewöhnlich war allerdings die Machtfülle der katholischen Kirche, die die wirksamste Stütze des faschistischen Staates darstellte.

In einem Referat werden Vorgeschichte, Revolution und Bürgerkrieg, Fehler und Verrat auf antifaschistischer Seite, sowie Ideologie, Politik und Nachwirkungen des „Franquismo“ unter die Lupe genommen. Regionale Besonderheiten, wie bis heute bestehende Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien oder im Baskenland, aber auch eine nie erfolgte Aufarbeitung des Faschismus prägen das politische Gefüge in Spanien bis zum heutigen Tag.

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