Autorenlesung mit Leonhard F. Seidl: Vom Untergang & Lebenslinien

Wann
Samstag - 07.05.2022
18:00 - 21:00

Wo
Z - Linkes Zentrum in Selbstverwaltung
Instraße 45a
Rosenheim

Details

Sa, 07.05. – Autorenlesung mit Leonhard F. Seidl:

Vom Untergang & Lebenslinien


Am Samstag, den 7. Mai um 18 Uhr liest Leonhard F. Seidl im
Z – linkes Zentrum in Selbstverwaltung aus seinen aktuell erschienen Büchern „Vom Untergang“ (Edition Nautilus) und „Lebenslinien“ (Verbrecher Verlag). Im Anschluss an die Lesung steht der Autor beim gemeinsamen Essen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.

„Vom Untergang“ spielt in Bayern im Jahr 1922. Der rechtskonservative Erfolgsautor Oswald Spengler schmiedet geheime Pläne für eine Lenkung der Presse. Gemeinsam mit Forstrat Escherich, dem Gründer einer militanten Bürgerwehr, und Gumbrecht, einem mächtigen Fürther Spiegelfabrikanten, will er die öffentliche Meinung in der jungen Republik beeinflussen. Emma, Gumbrechts Sekretärin und Geliebte, ist die Tochter des Anarchosyndikalisten Fritz Oerter. Eigentlich hat sie genug von Politik und auch von ihrem Freund, dem Sozialdemokraten Max Schmidtill. Doch dann liest sie einen Brief, der nicht für ihre Augen bestimmt war …
Spenglers Komplott, der Mord an Schmidtill und diverse Figuren wie Fritz Oerter sind historisch belegt; der Roman basiert auf intensiven Recherchen und enthält zahlreiche Originalzitate aus Zeitungen, Sitzungsprotokollen und Briefen. Damit ist es ein „sprachlich beeindruckender Einblick in die Weimarer Innenpolitik“, eine „lehrreiche und anschauliche Lektüre“1

Seidl wird zusätzlich aus der von ihm herausgegebenen Autobiografie von Fritz Oerter, „Lebenslinien“ lesen und damit das Thema aus „Vom Untergang“ mit historischen Fakten anreichern und untermauern. Am 19. Februar 1869, wurde der weltbekannte Fürther Anarchosyndikalist, Frauenrechtler, Antimilitarist und Antifaschist Fritz Oerter geboren. Laut Rudolf Rocker zählte er „zu einem der begabtesten Schriftsteller der anarchistischen Bewegung, der er bis zu seinem Lebensende treu geblieben ist.“ Oerter verstarb 1935 nach seiner Inhaftierung durch die Nazis. Fritz Oerters Texte und Analysen sind geprägt von großer Menschenfreundlichkeit und einem kritischen Blick auf gesellschaftspolitische Zustände. Gerade im Zeichen eines gesellschaftlichen Rechtsrucks sind die Texte Oerters und damit auch Seidls Einordnung und Roman von großer Aktualität.

Die Lesung mit Seidl ist Teil einer Lesereihe der Bibliothek_A. Das Projekt wird im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V. gefördert. Weitere Lesungen in diesem Rahmen sind:

25.06. Markus Ostermair – Der Sandler; 16.07. Jovana Reisinger – Spitzenreiterinnen; 22.10. Manja Präkels: Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß.

Mehr Informationen zur Lesung, Veranstaltungsreihe und zum Hygienekonzept gibt es unter: http://bibliotheka.blogsport.de/

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