Ausstellung: „Warrior Women statt Pocahontas“

Wann
Sonntag - 18.10.2020 - 17.11.2020
Ganztägig

Wo
EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80
80336 München

Details

„Indigenous Lives Matter“
Wiedereröffnung der Ausstellung „Warrior Women statt Pocahontas“

Als das EineWeltHaus aufgrund des Lockdowns im März schließen musste, bedeutete dies auch das unerwartete Ende der Ausstellung „Warrior Women statt Pocahontas“, die seit Anfang März 2020 im Foyer zu sehen war und auf großes Interesse stieß. Sie wird nun am 2. Oktober um 19:00 Uhr nach der Corona-Pause wiedereröffnet und ist bis 31. Oktober täglich erneut zu sehen.
Die Ausstellung thematisiert die Gewalt an indigenen Frauen – Erbe des Kolonialismus und Ergebnis eines systematischen Rassismus in den USA und Kanada.
Nach der Ermordung von George Floyd und im Kontext der Demonstrationen der „Black Lives Matter“-Bewegung erklärten sich viele Indigene sofort solidarisch, denn auch sie sind Opfer eines anhaltenden Rassismus – „Indigenous Lives Matter“. Betroffen sind insbesondere indigene Frauen, die vergewaltigt, misshandelt und ermordet werden, ohne dass die – meist weißen – Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Allein in Kanada sind 24% der weiblichen Mordopfer Indigene, obwohl sie nur knapp 5% der Bevölkerung bilden. Doch die Mehrheitsgesellschaft in Kanada und den USA nimmt von dieser Katastrophe kaum Notiz. Indigene Frauen scheinen unsichtbar – sowohl als Opfer als auch als starke Frauen. Diesen „blinden Fleck“ will die Ausstellung überwinden, indem sie nicht nur die Opfer der Gewalt präsentiert, sondern auch die „Warrior Women“ – erfolgreiche indigene Anwältinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen oder Musikerinnen. Ihr Wirken steht im Zeichen der starken matrilinearen Tradition, welche viele indigene Gesellschaften aufweisen.
Obgleich die Ausstellung nicht in direktem Zusammenhang mit Corona steht, so gibt es doch Anknüpfungspunkte, denn die Arbeitercamps entlang der Öl-und Gas-Pipelines, die das Land der Indigenen zerstören, verschärfen nicht nur das Problem der Gewalt an indigenen Frauen, sondern tragen auch dazu bei, die Pandemie in die entlegenen Regionen der Reservate zu tragen. Die dortigen Lebensbedingungen setzen die Indigenen einem besonders hohen Infektionsrisiko aus.
„Warrior Women statt Pocahontas“ – eine Ausstellung am Puls der Zeit.

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