Antisemitismus und Sexismus – Zur Verschränkung beider Ideologien in der bürgerlichen Gesellschaft

Wann
Donnerstag - 11.04.2019
21:00 - 23:00

Wo
Kafe Marat
Thalkirchnerstraße 102
München

Details

Wenn man sich mit verschiedenen Ressentiments oder mit sozialer Ungleichheit auseinandersetzt, geht das meist mit einer intersektionalen Betrachtung auf Diskriminierung einher, die verschiedene Betroffenheitsperspektiven zusammen zu denken versucht. Um jedoch nicht erst in den Vorkommnissen mehrere Diskriminierungsebenen zugleich zu betrachten, sondern schon in ihrer ideologischen Struktur Verknüpfungen und Gemeinsamkeiten zu analysieren, entwickelte Karin Stögner den Ansatz der Intersektionalität von Ideologien. Ausgehend von diesem Ansatz und dem Ideologiebegriff der Kritischen Theorie als das “notwendig falsche Bewusstsein” wird in diesem Vortrag auf die Verschränkung von Antisemitismus und Sexismus in der Moderne eingegangen.

Es wird betrachtet, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich auf ideologischer Ebene im Antisemitismus und Sexismus finden und aufgezeigt, dass diese fest in der bürgerlichen Gesellschaft verankert sind. Auch der Subjektstatus der bürgerlichen Gesellschaft ist geprägt von diesen Ideologien; das bürgerliche Subjekt nutzt sie, um das Leid, das es erfährt und die Widersprüche der Gesellschaft auf ganz bestimmte Gruppen zu projizieren und sie dort zu bekämpfen. Um erklären zu können, wie im Sexismus die Widersprüche des Subjekts, im Antisemitismus die Widersprüche der Moderne generell verhandelt werden, sollen die widersprüchlich gezeichneten Feindbilder des Juden und der Frau sowie deren Identifikation mit Natur dargestellt und analysiert werden.

In dem Vortrag wird herausgearbeitet, dass sowohl Sexismus als auch Antisemitismus – wenn auch unterschiedlich – in der bürgerlichen Gesellschaft verankert sind und somit beide nicht konsequent bekämpft oder gar aufgehoben werden können, wenn nicht auch die bestehenden Verhältnisse überwunden werden.

Für Essen und kühle Getränke wird gesorgt.

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