Antisemitische Thule-Gesellschaft zerstört Räterepublik von innen

Wann
Sonntag - 07.04.2019
18:00 - 19:30

Wo
Gewerkschaftshaus München (DGB-Haus)
Schwanthalerstr. 64
München

Details

DGB Bildungswerk  Bayern, Münchenprogramm:

Der Referent Hermann Gilbhard ist Journalist beim Bayerischen Rundfunk und Autor des Standardwerk „Die Thule-Gesellschaft – Vom okkulten Mummenschanz zum Hakenkreuz“

Am 7. April 1919 wird in München die baierische Räterepublik ausgerufen. Schon eine Woche später folgt eine zweite. Auch sie hat keine Chance. Anfang Mai setzen Regierungstruppen und Freikorps-Verbände im Auftrag von Reichswehrminister Gustav Noske dem Räteexperiment ein schreckliches Ende. Doch die Gegner kommen nicht nur von aussen. Unter Führung der antisemitischen Thule-Gesellschaft wird die Räterepublik auch von innen zerstört. Im April 1919 ist die Thule mit Sitz im Luxushotel „Vier Jahreszeiten“ ein Staat im Staat. Sie schleust ihre Leute als Spione in die Räteorgane ein, fälscht deren Dienstausweise und unterhält ein Werbebüro für das von ihr aufgestellte Freikorps Oberland. Sie wirkt wie ein Magnet auf Eisenspäne für alle, die die Niederwerfung der Revolution mit Waffengewalt zum Ziel haben. Als am letzten Tag der Räteherrschaft sieben Thule-Aktivisten von Rotgardisten widerrechtlich erschossen werden, spricht man in ganz Deutschland vom Geiselmord an unschuldigen Bürgern. Die Thule-Leute starben aber nicht als Geiseln, sie starben für das Hakenkreuz, wie der Gründer der Thule-Gesellschaft, Rudolf von Sebottendorff später erklärt. Nach Niederschlagung der Räterepublik entwickelt sich Bayern zur Ordnungszelle der nationalen Rechten und zum Aufmarschgebiet der Nationalsozialisten.

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