AGEHT 99+1 – Ein Dokumentar-Theater-Projekt über Völkermord

Wann
Donnerstag - 20.03.2014 - 22.03.2014
20:30 - 23:30

Wo
Gallerie Kullukcu-Gregorian
Schillerstr. 23
München

Details

1903 begann der Bau der Bagdad-Bahn im Osmanischen Reich. Die Philipp Holzmann AG aus Frankfurt übernahm den Bau. Die Schienen lieferte die Krupp AG, und die Lokomotiven stammten von Borsig, Cail, Hanomag, Henschel und Maffei. Auch militärisch waren beide Länder als Waffenbrüder eng miteinander verbunden. Deutsche Offiziere bildeten das osmanische Militär aus und befehligten größere Einheiten. Während des Ersten Weltkriegs spielte die Bagdad-Bahn für sie eine kriegswichtige Rolle in der militärischen Logistik gegen die Entente.

Vor 99 Jahren, ab Oktober 1915 diente die Bahn im Zuge des Völkermords an den Armeniern mit deutscher Unterstützung auch als Transportmittel für die systematische Deportation der Armenier aus ihren Siedlungsgebieten in Richtung der Syrischen Wüste. Das Deutsche Reich war als militärischer Hauptverbündeter des Osmanischen Reiches ebenfalls tief in diese Vorgänge involviert. Sowohl die politische als auch die militärische Führung des Deutschen Reichs war von Anfang an über die Verfolgung und Ermordung der Armenier informiert.

Aghet 99+1 ist der Auftakt einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Völkermord an den Armenier. Diese historischen und politisch immer noch aktuellen Vorgänge und internationalen Verstrickungen werden an drei Abenden durch einen halbdokumentarisch-theatralen Vortrag (kommentierter Nachbau der Bagdad-Bahn mit einem Urenkel eines verantwortlichen Ingenieurs), Video-Installationen (über die internationale armenische Diaspora), einen Dokumentarfilm (über das Leben in der Türkei und in Deutschland nach dem Genozid anhand von fünf Essensgerichten erzählt), behandelt, aufgedeckt und dargestellt.

Programm:

Donnerstag, 20. März 2014, 20.30 Uhr
Bau der Bagdadbahn und halbdokumentarisch-theatraler Vortrag
Mit Reinhold Böh, Karnik Gregorian, Bülent Kullukcu, Susannah Perdighe

Terra Armenia – Videoinstallation über die armenische Diaspora
Von Erol Gurian

Freitag, 21. März 2014, 20.30 Uhr
Bau der Bagdadbahn und halbdokumentarisch-theatraler Vortrag
Mit Reinhold Böh, Karnik Gregorian, Bülent Kullukcu, Susannah Perdighe

Gespräch mit Erol Gurian über Terra Armenia :
Der Fotojournalist Erol Gurian setzt sich in seinem Multimedia-Projekt mit
dem Verhältnis der internationalen armenischen Diaspora zu ihrer
Heimat Armenien auseinander. Armenierinnen und Armenier aus Los
Angeles, Beirut, Paris, München und Köln erzählen…

Samstag, 22. März 2014, 20.30 Uhr
Bau der Bagdadbahn und halbdokumentarisch-theatraler Vortrag
Mit Reinhold Böh, Karnik Gregorian, Bülent Kullukcu, Sussanah Perdighe

Terra Armenia – Videoinstallation über die armenische Diaspora
Von Erol Gurian

Die Gerichte meines Vaters – Dokumentarfilm und Gespräch mit einem Gericht
Mit Kevork Gregorian

Gefördert vom Kulturreferat München

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