Zwischen weltanschaulicher Tradition und Popkultur. Die Bildpolitik der „Identitären Bewegung“

Wann
Donnerstag - 18.05.2017
19:00 - 20:30

Wo
NS-Dokumentationszentrum
Max-Mannheimer-Platz 1
80333 München

Details
Begleitprogramm zur Sonderausstellung„Angezettelt. Antisemitische und rassistischeAufkleber von 1880 bis heute“
Die „Identitäre Bewegung“ ist eine neue Jugendorganisation der extremen
Rechten, die in mehreren europäischen Ländern existiert. In Deutschland haben
sich ihre Tätigkeiten vor allem im Zuge der „Flüchtlingskrise“ verstärkt.
Ihr Vorgehen bleibt meist symbolisch, hauptsächlich dient es dem Zweck,
medienverwertbare Bilder zu produzieren. Dafür bedient sich die Identitäre
Bewegung an modernen Formen aus dem Fundus der westlichen Populärkultur,
was sich in Stil und Inhalt ihres Propagandamaterials widerspiegelt:
Aufkleber, Plakate, T-Shirts, Jute-Beutel und der Versuch eines Corporate Design.
Trotz ihrer zeitgemäß-jugendlichen Aufmachung bieten die Materialien der
Identitären Bewegung kaum Neues, sondern variieren lediglich Themen aus
dem historischen Fundus der Rechten. Sie beleben alte nationale Mythen
neu und bewerben die theoretischen Vordenker des Nationalismus. Dabei ergibtsich eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen ihrer poppig-jugendlichen Formund altbackenen Inhalten. Der Vortrag befasst sich mit der Geschichte, Weltanschauung und dem propagandistischen Vorgehen dieser Gruppe.
Dr. Volker Weiß ist Historiker und freier Publizist. Seine Arbeitsschwerpunkte
sind Theorie, Geschichte und Gegenwart der extremen Rechten und des
Antisemitismus. Sein aktuelles Buch „Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte
und der Untergang des Abendlandes“ ist für den Preis der Leipziger
Buchmesse 2017 nominiert.

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