KRISE UND RESSENTIMENT – Über den sozialen Ort autoritärer Potenziale

Wann
Dienstag - 26.06.2018
20:00 - 22:00

Wo
Ludwig-Maximilians-Universität, Hauptgebäude
pin Geschwister-Scholl-Platz 1
München

Details

Am Dienstag, den 26.06.18 dürfen wir, das Antifaschismus Referat, zu dem Vortrag „Krise und Ressentiment“ von Saskia Gränitz (Institut für Soziologie) einladen. Der Vortrag beginnt um 20 Uhr im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) – Raum tba.

KRISE UND RESSENTIMENT
Über den sozialen Ort autoritärer Potenziale

Spätestens seit dem Einzug der AfD in den deutschen Bundestag wird allerorten diskutiert über die Frage, wer eigentlich diese Partei gewählt hat – und aus welchen Gründen. Dabei ist die These, dass die jüngste Welle rechtspopulistischer Mobilisierungserfolge irgendetwas
mit ökonomischen Umbrüchen zu tun hat, mittlerweile in den
Mainstream-Diskursen angekommen. Allzu schnell wird dabei das Problem auf bestimmte Gruppen wie „die Abgehängten“ abgewälzt, womit sich die vermeintliche Mitte der Gesellschaft sowohl ihrer Verantwortung als auch ihrer eigenen Ressentiments entledigt. Im Vortrag soll einerseits geklärt werden, was an dieser These dran ist, aber auch
aufgezeigt werden, dass solche Vereinseitigungen viel zu kurz greifen.
Nach einem kurzen Überblick über gesellschaftstheoretische und sozialpsychologische Grundlagen der politischen Einstellungsforschung werden wir sehen, dass die Frage falsch gestellt ist. Denn dass sich Menschen für das rechte Ticket entscheiden – so weiß man eigentlich schon seit den frühen Schriften der kritischen Theorie – lässt sich nicht unmittelbar aus ihrer persönlichen ökonomischen Lage ableiten. Das politische Bewusstsein wird also keineswegs vom sozialen Sein determiniert – allerdings entsteht es auch nicht völlig willkürlich! Ausschlaggebend ist vielmehr, wie Menschen ökonomische Umbrüche oder soziale Krisen verarbeiten und bewältigen. Eine zentrale Rolle spielt hierbei der Autoritarismus. Nicht nur die theoretischen Begriffe, sondern auch das methodische Instrumentarium, um autoritären Potenzialen innerhalb der Gesellschaft tatsächlich auf die Schliche zu kommen, hat sich seit den 1930ern stark weiterentwickelt. Auf Basis aktueller Forschungen soll deshalb abschließend konkret gezeigt werden, in welchen sozialen Gruppen bzw. Milieus rechtspopulistische Angebote derzeit auf fruchtbaren Boden fallen – und welche politischen Einstellungen dahinterliegen.

Ort: Hauptgebäude der LMU (Geschwister-Scholl-Platz 1), Raum tba

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