Geschichte sozialdemokratischer Parteiprogramme

Wann
Samstag - 21.07.2018
Ganztägig

Wo
Gewerkschaftshaus München (DGB-Haus)
Schwanthalerstr. 64
München

Details

Nach der gescheiterten Revolution von 1848/49 begannen mit Stefan Borns und Ferdinand Lassalles Arbeitervereinen die Bestrebungen, die Arbeiterschaft politisch selbstständig zu organisieren. Die Programme der deutschen Sozialdemokratie haben gesellschaftspolitische Zielvorstellungen for­muliert. Die des 19. Jahrhunderts und die der jüngsten Zeit sind unter diesem Gesichtspunkt kaum miteinander vergleichbar. Zwischen dem Eisenacher Programm von 1869 und dem Hamburger Programm von 2007 liegen sozusagen Lichtjahre.

Gibt es trotzdem einen „roten Faden“? Welche Rolle spielte der „Revisionismus“-Streit und wer hatte da rückblickend eher recht, Luxemburg und Kautsky oder Bernstein? Welchen Einfluss hatte das Verhalten der Mehrheits-SPD in der deutschen Revolution 1918/19 auf ihre Programmatik? Warum markiert das Godesberger Programm von 1959 einen folgenreichen ideen­geschichtlichen Ein­schnitt?

Unser Seminar wird sich nicht nur mit den Texten und Ideen beschäftigen, sondern für die verschiedenen geschichtlichen Perioden immer wieder der Frage nachgehen, in welchem Verhältnis die programmatischen Festlegungen zur politischen Praxis standen: Von der SPD zur Zeit der Sozialistengesetze und der später wiedergewonnen Handlungs­freiheit im Kaiserreich, von ihrem politischen Wirken in der Weimarer Republik und angesichts der wachsenden Gefahr der Nazi-Machtergreifung bis hin zu ihren Rollen als Oppositions- und als Regierungspartei in der Bundesrepublik Deutschland vor und nach dem Beitritt der DDR im Jahr 1990. Als letzter gravierender Einschnitt stellt sich die Agenda 2010-Politik von Gerhard Schröder heraus.

Infos und Anmeldung unter [email protected].

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