Die „Aktion Reinhardt“ – Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt

Wann
Freitag - 17.11.2017
19:00 - 20:30

Wo
NS-Dokumentationszentrum
Max-Mannheimer-Platz 1
80333 München

Details

Am 15. März 1942 begann die „Aktion Reinhardt“, deren Befehl lautete, alle Juden aus den fünf Distrikten des Generalgouvernements Warschau, Lublin, Radom, Krakau und Galizien zu ermorden. Die deutschen Besatzer deportierten die Juden aus den Ghettos im besetzten Polen und vergasten sie in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibór und Treblinka. Bis November 1943 wurden annähernd zwei Millionen Menschen ermordet; weniger als 150 überlebten die Lager.

Die „Aktion Reinhardt“ gilt als zentrales Kapitel des Holocaust. In der deutschen Erinnerungskultur und auch weltweit symbolisiert hingegen zumeist Auschwitz die organisierte Ermordung der Juden. Dabei stehen Belzec, Sobibór und Treblinka wie kaum etwas anderes für den Kern des Holocaust:
die industrielle Tötung von Menschen.

Stephan Lehnstaedt zeichnet in seinem Vortrag das „Drehbuch“ des Massenmords an den polnischen Juden nach: Zuerst in Ghettos gepfercht, werden sie bei Zwangsarbeit ausgebeutet, bevor Ende 1941 der Lubliner SS- und Polizeiführer Odilo Globocnik Heinrich Himmler den Vorschlag unterbreitet, die Juden in Gaskammern zu ermorden.
Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt ist Historiker und Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien am Touro College Berlin. Seine jüngste Publikation „Der Kern des Holocaust“ ist 2017 im C.H. Beck Verlag erschienen.

 

Veranstalter: NS-Dokumentationszentrum München in Kooperation mit dem C.H. Beck Verlag

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